Duden - Das Herkunftswörterbuch
Hemd
Hemd:Die Benennung des kittelartigen Kleidungsstückes ist eine auf das Westgerm. beschränkte Substantivbildung zu der idg. Wurzel * k̑em- »bedecken, verhüllen«. Zu dieser Wurzel gehören aus dem germ. Sprachbereich ahd. hamo »Hülle«, das als zweiter Bestandteil in Leichnam (↑ "Leiche"), eigentlich »Leibeshülle«, steckt (beachte auch den Artikel ↑ "hämisch", ursprünglich »verhüllt, versteckt«), ferner vermutlich ↑ "Hummer" im Sinne von »‹mit einer Schale› bedecktes Tier« und vielleicht ↑ "Himmel", falls dieses Wort ursprünglich »Hülle, Decke« bedeutete. – Eine Vorform von westgerm. * hamiÞia- »(Hülle), Hemd«, auf das mhd. hem‹e›de, ahd. hemidi, niederl. hemd und aengl. hemeđe zurückgehen, wurde früh von den Kelten entlehnt und von diesen dann von den Römern übernommen.
Aus anderen idg. Sprachen vergleicht sich z. B. aind. s̓āmúla-m »wollenes Hemd«. – Zus. : Hemdenmatz (↑ "Mätzchen").
• Hemd
jmdm. ist das Hemd näher als der Rock
»jmdm. ist der eigene Vorteil wichtiger als die Interessen anderer«
Die Redensart geht auf die Komödie »Trinummus« des römischen Dichters Plautus zurück. Dort heißt es (V, 2, 30): »Tunica propior pallio«.
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