Duden - Das Herkunftswörterbuch
Heide
1Heide:Die Herkunft dieses für die Kirchensprache wichtigen Wortes ist umstritten. Am ehesten handelt es sich um ein von den Goten aus griech. éthnos »Schar, Haufe, Volk; fremdes Volk« (beachte »Ethnologie« »Völkerkunde«) entlehntes Wort, das dann zu den anderen germ. Stämmen wanderte. Im Griechischen wird der Plural éthnē im Sinne von »Heiden« gebraucht. Von den Germanen wurde das fremde Wort vermutlich volksetymologisch an die germ. Wortgruppe von 2↑ "Heide" angeschlossen. Andererseits besteht die Möglichkeit, dass die Bedeutung »Nichtchrist« im Rahmen der Missionstätigkeit auf das von germ. * haiÞiō »Heide, unbebautes, ödes Land, Waldgegend« abgeleitete, dann substantivierte Adjektiv * haiÞ‹a›na- »zur Heide gehörig, die Waldgegend bewohnend, (unzivilisiert)« überging, vielleicht in Analogie zu lat. paganus »Dorfbewohner; Heide«; pagus »Dorf, Gau, Gegend, Land«. Die germ. Wortgruppe bilden mhd. heiden, ahd. heidano, got. haiÞnō »Heidin«, engl. heathen, schwed. hedning. – In Zusammensetzungen tritt »Heide« oft verstärkend auf, beachte z. B. »Heidenangst, Heidengeld, Heidenkrach«.
2Heide:
Mhd. heide, ahd. heida, got. haiÞi, engl. heath, schwed. hed gehen auf gemeingerm. * haiÞiō »unbebautes, wild grünendes Land, Waldgegend« zurück und sind mit der kelt. Wortgruppe von akymr. coit »Wald« verwandt. Weitere Beziehungen fehlen. Das Wort »Heide« steckt in einigen Zusammensetzungen, beachte z. B. »Heidekraut, Heideröschen« und »Heidschnucke«. Vgl. auch die Artikel 3↑ "Heide", 1↑ "Heide" und ↑ "Heidelbeere".
3Heide:
Der in den westgerm. Sprachen verbreitete Name des Heidekrautes (mhd. heide, ahd. heida, niederl. heide, engl. heath) ist identisch mit 2↑ "Heide" »unbebautes, wild grünendes Land, Waldgegend«. Die Benennung entwickelte sich wahrscheinlich in Sätzen wie »die Heide blüht«.
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