Duden - Das Herkunftswörterbuch
halbamtlich
halb:Das gemeingerm. Adjektiv mhd. halp, ahd. halb, got. halbs, engl. half, schwed. halv geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, z. B. lat. scalpere »schneiden, ritzen, kratzen«, auf die p-Erweiterung der unter ↑ "Schild" dargestellten idg. Wurzel * ‹s›kel- »schneiden, spalten, hauen« zurück und bedeutete demnach ursprünglich »‹durch›geschnitten, gespalten«. – Eine alte Substantivbildung ist das in nhd. Zeit durch ↑ "Hälfte" verdrängte »Halbe« »Hälfte; Seite« (mhd. halbe, ahd. halba, got. halba, aengl. healf, aisl. halfa), dessen erstarrte Kasusformen seit mhd. Zeit als Adverb und nachgestellte Präposition verwendet wurden und heute noch in ...halb, ...halben, ‹...›halber bewahrt sind, beachte z. B. »deshalb, meinethalben, allenthalben, ehrenhalber«. – Abl. : Halbheit (18. Jh.); halbieren (mhd. halbieren »in zwei Hälften teilen«; das Verb gehört zu den ältesten Mischbildungen mit roman. Endung). Zus. : halbamtlich (19. Jh.; für »offiziös«); Halbblut (19. Jh.; Lehnübersetzung von engl. halfblood); Halbgott (spätmhd., ahd. halbgot; Lehnübersetzung von lat. semideus); Halbinsel (17. Jh.; Lehnübertragung von lat. paeninsula, das genau genommen »Fastinsel« bedeutet); halbmast (19. Jh.; Lehnübersetzung von engl. half-mast); halbseiden (17. Jh.; ugs. für »anrüchig, unseriös«,); Halbstarker (um 1900); Halbwelt (19. Jh.; Lehnübersetzung von frz. demi-monde); Halbzeit (um 1900; Lehnübersetzung von engl. half-time).
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