Duden - Das Herkunftswörterbuch
Hahn
Hahn:Das gemeingerm. Wort mhd. hane, ahd. hano, got. hana, aengl. hana, schwed. hane ist eine Substantivbildung zu der idg. Wurzel * kan- »singen, klingen, tönen«, vgl. z. B. lat. canere »singen, klingen« (↑ "Kantor", ↑ "Kantate", ↑ "Chanson" usw.) und griech. ēi-kanós »Hahn« (eigentlich »in der Morgenfrühe singend«). Germ. * hanan- »Hahn« bedeutet also eigentlich »Sänger«. Beachte zur Begriffsbildung österr. mdal. Singerl »Hahn«. Wegen der Ähnlichkeit mit der Gestalt eines Hahnes spricht man auch vom »Wasser-, Zapf-, Gewehr-, Wetterhahn«. – Im Ablaut zu germ. * hanan- »Hahn« steht die Sippe von ↑ "Huhn". Eine Ableitung von * hanan- »Hahn«, nachdem dieses Wort nicht mehr als »Sänger« verstanden wurde, ist ↑ "Henne". Zus. : Hahnenfuß (mhd. hane‹n›vuoz̧, ahd. hanefuoz; die Pflanze ist nach der Ähnlichkeit ihrer Blätter mit einem Hahnenfuß benannt); Hahnenkamm (16. Jh.; die Pflanze ist nach der Ähnlichkeit ihrer Blüte mit einem Hahnenkamm benannt; das Wort selbst ist Lehnübersetzung von lat. crista galli, griech. -lat. aléctoros lóphos).
• Hahn
Hahn im Korb‹e› sein
(ugs. ) »‹als einziger Mann in einem Kreis von Frauen› Hauptperson, Mittelpunkt sein«
Die Wendung bezieht sich darauf, dass der Hahn höher eingeschätzt wird als die ihn umgebenden Hennen. Mit »Korb« ist wahrscheinlich das korbartige Behältnis gemeint, in dem die Tiere auf den Markt gebracht werden.
jmdm. den roten Hahn aufs Dach setzen
(veraltet) »jmds. Haus in Brand setzen«
Der rote Hahn ist das Sinnbild des flackernden Feuers.
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