Duden - Das Herkunftswörterbuch
Haar
Haar:Mhd., ahd. hār, niederl. haar, engl. hair, schwed. hår gehen auf germ. * hēra- »Haar« zurück, das mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, z. B. lit. šerỹs »Borste«, russ. šerst᾿ »Wolle«, zu einer Wurzel * k̑er‹s›- »starren, rau, struppig sein« gehört (vgl. mnd. haren »rau, rissig, trocken sein«, isl. hara »starren«). – Das Wort bezeichnet nicht nur das einzelne Haar, es wird auch kollektiv im Sinne von »Gesamtheit der Haare, Behaarung«, speziell »Behaarung des Kopfes, Kopfhaar« gebraucht. Eine bedeutende Rolle spielt das Haar im Volksglauben (als Symbol der Freiheit, auch der Kraft) und in Redensarten. – Abl. : haaren ‹sich› (mhd. hāren »die Haare ausraufen«, im Nhd. dann »Haare verlieren«). Zus. : Haaresbreite (18. Jh.); haarscharf (18. Jh.); Haarspalterei (19. Jh.); haarsträubend (19. Jh.).
• Haar
Haare auf den Zähnen haben
(ugs. ) »bissig ‹und bösartig› sein; schroff ‹und rechthaberisch› sein«
Die Wendung geht wohl von der Vorstellung aus, dass starke Behaarung ein Zeichen großer Männlichkeit, der Kraft und Couragiertheit sei. Wenn man einem Menschen Haare sogar dort zuschreibt, wo sie nicht wachsen, z. B. auf den Zähnen oder, wie man früher sagte, auf der Zunge, so möchte man ihn als besonders stark und couragiert hinstellen.
Die Wendung wurde dann auf die bissige, schroffe Art einer Frau bezogen.
kein gutes Haar an jmdm., an etwas lassen
»jmdn., etwas schlecht machen, völlig verreißen«
Die Wendung meint eigentlich, dass man an einem Menschen oder einer Sache nichts Gutes, noch nicht einmal ein Haar lässt.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Haar