Duden - Das Herkunftswörterbuch
Hebelarm
Arm:Die gemeingerm. Körperteilbezeichnung mhd. , ahd. arm, got. arms, engl. arm, schwed. arm beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf einer Bildung zu der idg. Wurzel * ar‹ə›- »fügen, zupassen«, vgl. z. B. lat. armus »Oberarm, Schulterblatt; Vorderbug bei Tieren« und aind. īrmá-ḥ »Arm; Vorderbug bei Tieren«. Die Bed. »Arm« hat sich demnach aus »Fügung, Gelenk, Glied« entwickelt. – Die vielfach weitergebildete und erweiterte idg. Wurzel * ar‹ə›-, * rē- bezog sich ursprünglich wahrscheinlich auf das Stapeln, Zurechtlegen und Zusammenfügen der Bauhölzer, dann auch auf geistiges Zurechtlegen, Zählen und Berechnen. Zu ihr gehören ferner aus anderen idg. Sprachen z. B. griech. ararískein »zusammenfügen; verfertigen; einrichten«, árthron »Gelenk, Glied« (↑ "Arthritis"), harmonía »Fügung; Fuge; Bund; Ordnung« (↑ "Harmonie") und wohl auch arithmós »Zählung, ‹An›zahl« (↑ "Arithmetik"), weiterhin lat. arma (Plural) »Ausrüstung, Gerätschaft, Waffen« (↑ "Armee"), artus und articulus »Gelenk, Glied« (↑ "Artikel"), ars (Genitiv artis) »Geschicklichkeit, Kunst« (↑ "Artist") und ratus »berechnet« (↑ "Rate"), ratio »Berechnung« (↑ "Ration" und ↑ "rational"), ritus »religiöser Brauch« (↑ "Ritus"). Aus dem germ. Sprachbereich gehören zu dieser Wurzel außer »Arm« die Sippen von ↑ "Rede" (s. d. über raten, 1gerade, hundert) und ↑ "Reim" sowie die unter ↑ "anberaumen" und ↑ "Art" behandelten Wörter. – Von »Arm« abgeleitet ist ↑ "Ärmel". Eine junge Bildung ist umarmen »in die Arme nehmen« (17. Jh.). An den übertragenen Gebrauch von »Arm« schließen sich z. B. die Zusammensetzungen Flussarm und Hebelarm an.
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