Duden - Das Herkunftswörterbuch
Gleichgültigkeit
gleich:Das gemeingerm. Adjektiv mhd. gelīch, ahd. gilīh, got. galeiks, aengl. gelīc (engl. like), aisl. ‹g›līkr (schwed. lik) ist eine alte Zusammensetzung aus germ. * ga- und * līka- »Körper, Gestalt« (vgl. ↑ "ge...", ↑ "Ge..." und ↑ "Leiche") und bedeutete ursprünglich »denselben Körper, dieselbe Gestalt habend«. Außergerm. entspricht die balt. Wortgruppe von lit. lýgus »gleich«. – Aus der Verwendung von »gleich« zum Ausdruck der Übereinstimmung von Raum und Zeit entwickelte sich im Dt. der adverbielle Wortgebrauch im Sinne von »eben, gerade« (beachte das mit »so« verstärkte sogleich »sofort«). Abl. : Gleiche (mhd. gelīche, ahd. gilīhī; heute im Allgemeinen durch »Gleichheit« ersetzt und nur noch in »Tagundnachtgleiche« gebräuchlich); gleichen (mhd. gelīchen, ahd. gilīhhan, gilīhhēn), dazu die Präfixbildungen begleichen (19. Jh.; Verdeutschung von »saldieren« in der Kaufmannssprache) und vergleichen (mhd. verg‹e›līchen), Vergleich (17. Jh.; erst aus dem Verb rückgebildet); Gleichnis (mhd. gelīchnisse, ahd. gilīhnissa; eigentlich »das, was sich mit etwas anderem vergleichen lässt«); gleichsam (Zusammenrückung aus »gleich« und »sam«, vgl. ↑ "...sam"; mhd. dem gelīche sam); Gleichung (mhd. g‹e›līchunge »Gleichartigkeit, Ähnlichkeit«; Substantivbildung zum Verb »gleichen«; heute besonders im Sinne von »Gleichsetzung rechnerischer Werte« gebräuchlich). Zus. : Gleichgewicht (17. Jh.; Lehnübersetzung von lat. aequilibrium, frz. equilibre); gleichgültig (17. Jh.; zunächst »gleichwertig«, dann »unterschiedslos; unbedeutend; uninteressiert«); dazu Gleichgültigkeit (17. Jh.); gleichmäßig (16. Jh.), daraus rückgebildet Gleichmaß (17. Jh.); gleichmütig (16. Jh.), daraus rückgebildet Gleichmut (17. Jh.); Gleichschritt (18. Jh.); gleichzeitig (18. Jh.).
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Ansicht: Gleichgültigkeit