Duden - Das Herkunftswörterbuch
gegossen
gießen:Das gemeingerm. Verb mhd. giez̧en, ahd. gioz̧an, got. giutan, aengl. gēotan, schwed. gjuta ist eng verwandt mit der Sippe von lat. fundere (fudi, fusum) »gießen; schmelzen; schütten« (s. die Fremdwortgruppe um ↑ "Fusion") und gehört mit dieser zu der idg. Wurzel * g̑heu- »gießen«, vgl. z. B. griech. chéein »gießen, ausschütten; ein Trankopfer bereiten«, cheūma »Guss; Trankopfer«, chēmeía »Vermischung von Flüssigkeiten«. Zu dieser Wurzel gehört aus dem germanischen Sprachbereich auch das unter ↑ "Geiser" »durch Vulkanismus entstandene Springquelle« behandelte Wort (s. auch den Artikel ↑ "Gaul"). – Durch alle Phasen der dt. Sprachgeschichte ist »gießen« – wie auch fundere im Lat. – als Wort der Metalltechnik bezeugt. An diese Verwendung des Verbs schließen sich an die Bildungen Gießer (16. Jh.) und Gießerei (17. Jh.) sowie die Bedeutungen des Substantivs ↑ "Guss", beachte auch die Verwendung des zweiten Partizips ‹an›gegossen. Im Nhd. wird »gießen« oft im Sinne von »begießen, besprengen« und unpersönlich ugs. für »stark regnen« gebraucht. Substantivbildungen zu »gießen« sind ↑ "Guss" und ↑ "Gosse". Die zusammengesetzten Verben und Präfixbildungen »auf-, aus-, be-, ein-, er-, vergießen« usw. schließen sich in der Bedeutung eng an das einfache Verb an, beachte dazu »Auf-, Aus-, Erguss«.
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