Duden - Das Herkunftswörterbuch
Gesinde
Gesinde:Das Wort, das heute nur noch selten als Bezeichnung für die ‹niedere› Dienerschaft eines herrschaftlichen Haushaltes oder für Knechte und Mägde eines bäuerlichen Haushaltes verwendet wird, spielte in älterer Zeit eine bedeutende Rolle im Gefolgschaftswesen. Mhd. gesinde »Gefolge; Dienerschaft; Kriegsvolk, Truppen«, ahd. gisindi »Gefolge; Kriegsvolk« (vgl. aengl. gesīđ »Gefolge«) ist eine Kollektivbildung zu dem im Nhd. untergegangenen gemeingerm. Substantiv mhd. gesinde, ahd. gisind‹o› »Gefolgsmann; Weggenosse; Diener, Hausgenosse«, got. gasinÞ‹j›a »Weggenosse, Gefährte«, aengl. gesīđa »Gefährte«, aisl. sinni »Gefährte«. Dieses Substantiv bedeutet eigentlich »der denselben Weg hat, der an derselben Unternehmung teilnimmt« und ist abgeleitet von dem gleichfalls im Nhd. untergegangenen gemeingerm. Substantiv mhd. sint, ahd. sind »Weg, Gang, Reise, Fahrt«, got. sinÞs »Gang, Mal«, aengl. sīđ »Weg, Gang, Reise, Unternehmung«, aisl. sinn »Gang, Mal« (vgl. ↑ "Sinn"). Vgl. den Artikel ↑ "Gesindel".
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