Duden - Das Herkunftswörterbuch
Geschichtsklitterung
Geschichte:Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Wort (mhd. geschiht, ahd. gisciht) ist eine Bildung zu dem unter ↑ "geschehen" behandelten Verb und bedeutete zunächst »Geschehnis, Begebenheit, Ereignis«. In mhd. Zeit wurde das Wort dann auch in den Bedeutungen »Angelegenheit, Sache, Ding; Eigenschaft, Art, Weise« und im Sinne von »Folge der Ereignisse« verwendet. Erst seit dem 15. Jh. tritt »Geschichte« auch in den Bedeutungen »Erzählung« und »Bericht über Geschehenes« auf und wird dem aus lat. historia entlehnten ↑ "Historie" gleichgesetzt. – Der Begriff »Geschichte« erfuhr seine Vertiefung im 18. Jh., vor allem durch Herder, und seit dieser Zeit wird das Wort auch im Sinne von »Geschichtswissenschaft« verwendet. Groß ist die Zahl der Zusammensetzungen, in denen »Geschichte« als zweiter Bestandteil steckt, z. B. »Kurz-, Liebes-, Natur-, Kultur-, Literatur-, Geistes- und Vorgeschichte«. Abl. : geschichtlich (17. Jh.). Zus. : Geschichtsklitterung (↑ "klittern").
klittern
»willkürlich darstellen, schnell oder unordentlich niederschreiben, zusammenstoppeln« (veraltet, aber noch mdal. für:) »schmieren, klecksen«: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Verb ist mit frühnhd. Klitter »Klecks, Fleck« wahrscheinlich lautnachahmender Herkunft und gehört zu der unter ↑ "Kladde" dargestellten Gruppe von Schallnachahmungen.
Der heutige Gebrauch des Verbs und des Substantivs Klitterung schließt sich wohl an das von Fischart geprägte Geschichtsklitterung an.
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