Duden - Das Herkunftswörterbuch
Gerüst
Gerüst:Das auf das dt. Sprachgebiet beschränkte Wort (mhd. gerüste, ahd. gi‹h›rusti) ist eine Bildung zu dem unter ↑ "rüsten" behandelten Verb. Es bedeutete zunächst abstrakt »Zu-, Ausrüstung, Bereitung«, dann konkret »Rüstung; Kleidung; Gerät; Vorrichtung; Erbautes«. Heute bezeichnet es gewöhnlich ein aus Brettern oder Balken errichtetes Gestell.
rüsten:
Das westgerm. Verb mhd. rüsten, rusten, ahd. ‹h›rusten, niederl. rusten, aengl. hrystan gehört zu dem im Mhd. untergegangenen Substantiv ahd. hrust »Rüstung«, aengl. hryst, hyrst »Ausrüstung; Waffen; Schmuck«. Dieses Substantiv ist im germ. Sprachbereich wahrscheinlich verwandt mit aengl. hrēodan »schmücken«, (earm)hrēad »(Arm)schmuck«, aisl. hrjōđa »schmücken«. Die weiteren außergerm. Beziehungen sind unklar. – Das westgerm. Verb bedeutete ursprünglich »herrichten, ausstatten, schmücken«, dann ganz allgemein »bereitmachen, zurechtmachen, vorbereiten«. In mhd. Zeit wurde das Verb dann auch im Sinne von »sich vorbereiten, Anstalten treffen« (speziell zu einer Reise oder zum Kampf) gebräuchlich. Auch im heutigen Sprachgebrauch wird »rüsten« häufig speziell auf die Vorbereitungen zum Kriege bezogen, beachte dazu die Bedeutungsverhältnisse von »Rüstung« (s. u.) und abrüsten »eine Rüstung rückgängig machen« (19. Jh., für frz. désarmer; im Sinne von »ein Gerüst abbrechen« bereits 18. Jh.) sowie aufrüsten »die Rüstung verstärken« (1. Hälfte des 20. Jh.s, für frz. réarmer). Fachsprachlich wird »rüsten« im Sinne von »ein Gerüst bauen« verwendet. – Abl. : rüstig »‹noch› kraftvoll, regsam« (mhd. rüstec »gerüstet, bereit«, ahd. hrustīg »geschmückt«; die heute übliche Bedeutung entwickelte sich in frühnhd. Zeit aus »bereit ‹zum Kampf oder Krieg›, tatkräftig«); Rüstung »Vorbereitung; Kriegsvorbereitung; mittelalterliches Kampfgewand, Trägergerüst« (16. Jh.; zuvor schon ahd. rustunga »Werkzeug«); Gerüst (s. d.).
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