Duden - Das Herkunftswörterbuch
Gerücht
Gerücht:Mnd. geruchte, das (mit niederd. -cht- statt hochd. -ft-) mhd. geruofte »Geschrei« entspricht, gehört mit den unter ↑ "anrüchig", ↑ "berüchtigt" und ↑ "ruchbar" behandelten Wörtern zu der Wortgruppe von ↑ "rufen" und bedeutete ursprünglich »Gerufe, Geschrei«. Im niedersächsischen Rechtsleben bezeichnete mnd. geruchte dann speziell das Not- und Hilfegeschrei, das bei der Ertappung eines Verbrechens auf frischer Tat erhoben wurde, und ferner das Geschrei und Gejammere, unter dem vor Gericht Klage erhoben wurde. In dieser rechtlichen Geltung entwickelte »geruchte« die Bed. »Ruf, Leumund«. Um 1500 drang das Wort in dieser Bedeutung aus dem Niederd. ins Hochd. Heute ist es nur noch im Sinne von »umlaufendes Gerede« gebräuchlich.
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