Duden - Das Herkunftswörterbuch
genieren
genieren»belästigen«, meist reflexiv »sich genieren« »sich Zwang antun, gehemmt sein, sich unsicher fühlen«: Das Verb wurde im 18. Jh. aus gleichbed. frz. ‹se› gêner entlehnt und setzte sich auch in der Volkssprache durch, während das zugehörige Adjektiv genant »lästig; unangenehm, peinlich; gehemmt«, das später aus dem Part. Präs. frz. gênant entlehnt wurde, keine allgemeine Verbreitung fand. – Frz. gêner (< afrz. gehiner) ist eine Bildung zum Substantiv gêne »Störung, Zwang, Hemmung«, afrz. gehine, das selbst von einem afrz. Verb jehir, gehir »zum Geständnis bringen; gestehen« abgeleitet ist. Voraus liegt ein afränk. Veranlassungsverb * jahjan »zum Gestehen bringen« zu ahd. jehan »gestehen« (vgl. ↑ "Beichte"). – Dazu das Adjektiv ungeniert »ungezwungen« (18. Jh.) als Gegenbildung zu veraltet »geniert« »gezwungen, verlegen«.
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