Duden - Das Herkunftswörterbuch
Gemeinsprache
gemein:Das altgerm. Adjektiv mhd. gemein‹e›, ahd. gimeini, got. gamains, niederl. gemeen, aengl. gemæne, dem außerhalb des Germ. lat. communis »gemeinsam, gemeinschaftlich« (↑ "Kommune") entspricht, gehört zu der unter ↑ "Meineid" dargestellten idg. Wurzel * mei- »tauschen, wechseln«. Es bedeutete ursprünglich »mehreren abwechselnd zukommend«, woraus sich die Bedeutungen »gemeinsam, gemeinschaftlich; allgemein« entwickelten. Da das, was vielen gemeinsam ist, nicht wertvoll sein kann, erhielt das Wort den abwertenden Nebensinn »unheilig, alltäglich, gewöhnlich, roh, niederträchtig«. – Das substantivierte Adjektiv Gemeine bezeichnet den Soldaten des untersten Ranges. Abl. : Gemeinde (mhd. gemeinde, ahd. gimeinida; eine andere Bildung ist das gleichbed. ahd. gimeinī, das heute noch im Oberd. als »Gemeine« fortlebt); Gemeinheit (mhd. gemeinheit »Gemeinschaft, Gemeinsamkeit«; erst seit dem 17. Jh. in der Bedeutung »Niederträchtigkeit«); Gemeinschaft (mhd. gemeinschaft, ahd. gimeinscaf), dazu gemeinschaftlich (17. Jh.). Zus. : Gemeingeist (18. Jh.; Lehnübersetzung von engl. public spirit); gemeinnützig (16. Jh.); Gemeinplatz (18. Jh.; Lehnübersetzung von engl. commonplace, das seinerseits Lehnübersetzung von lat. locus communis ist); Gemeinsprache (17. Jh.); allgemein (↑ "all").
gemein:Das altgerm. Adjektiv mhd. gemein‹e›, ahd. gimeini, got. gamains, niederl. gemeen, aengl. gemæne, dem außerhalb des Germ. lat. communis »gemeinsam, gemeinschaftlich« (↑ "Kommune") entspricht, gehört zu der unter ↑ "Meineid" dargestellten idg. Wurzel * mei- »tauschen, wechseln«. Es bedeutete ursprünglich »mehreren abwechselnd zukommend«, woraus sich die Bedeutungen »gemeinsam, gemeinschaftlich; allgemein« entwickelten. Da das, was vielen gemeinsam ist, nicht wertvoll sein kann, erhielt das Wort den abwertenden Nebensinn »unheilig, alltäglich, gewöhnlich, roh, niederträchtig«. – Das substantivierte Adjektiv Gemeine bezeichnet den Soldaten des untersten Ranges. Abl. : Gemeinde (mhd. gemeinde, ahd. gimeinida; eine andere Bildung ist das gleichbed. ahd. gimeinī, das heute noch im Oberd. als »Gemeine« fortlebt); Gemeinheit (mhd. gemeinheit »Gemeinschaft, Gemeinsamkeit«; erst seit dem 17. Jh. in der Bedeutung »Niederträchtigkeit«); Gemeinschaft (mhd. gemeinschaft, ahd. gimeinscaf), dazu gemeinschaftlich (17. Jh.). Zus. : Gemeingeist (18. Jh.; Lehnübersetzung von engl. public spirit); gemeinnützig (16. Jh.); Gemeinplatz (18. Jh.; Lehnübersetzung von engl. commonplace, das seinerseits Lehnübersetzung von lat. locus communis ist); Gemeinsprache (17. Jh.); allgemein (↑ "all").