Duden - Das Herkunftswörterbuch
Geizkragen
Geiz:Zu mhd. , ahd. gīt‹e› »Gier, Habgier« gehört das Verb mhd. gīten »gierig sein«, dessen gleichbedeutende Weiterbildung gīt‹e›sen, gīzen im Nhd. zu geizen wird. Das Substantiv »Geiz« (mhd. gīz) ist entweder zum weitergebildeten Verb gebildet oder aber geht auf mhd. , ahd. gīt‹e› zurück und hat sich lautlich an »geizen« angeschlossen. Die ursprüngliche Bedeutung »Gier« – erhalten noch in »Ehrgeiz« (s. u.) – entwickelte sich über »Gier nach Reichtum« zu »übertriebener Sparsamkeit«. Dasselbe Wort ist mdal. Geiz »Nebentrieb, störender Auswuchs« (besonders am Rebstock), so benannt, weil er den Pflanzen gierig den Saft aussaugt (vgl. den Artikel ↑ "Furunkel"). Mit dieser dt. Sippe sind verwandt im germ. Sprachbereich aengl. gītsian »begehren, verlangen« und außergerm. z. B. lit. geĩsti »wünschen, begehren, verlangen« und russ. ždat᾿ »warten«. Abl. : geizig (15. Jh., für mhd. gītec, ahd. gītag »‹hab›gierig«). Zus. : Geizhals (16. Jh.) und Geizkragen (19. Jh.) für »geiziger Mensch«; Ehrgeiz (16. Jh.), dazu ehrgeizig (16. Jh.; schon mhd. ēr‹en›gītec).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Geizkragen