Duden - Das Herkunftswörterbuch
geil
geil:Mhd., ahd. geil »kraftvoll; üppig; lustig, fröhlich«, niederl. geil »wollüstig«, aengl. gāl »stolz; übermütig; lustig; lüstern«, aisl. (weitergebildet) geiligr »stattlich, schön« sind im germ. Sprachbereich z. B. verwandt mit älter niederl. gijlen »gären« und norw. gil »gärendes Bier«. Das altgerm. Adjektiv bedeutet also urspr. »in Gärung befindlich, aufschäumend«, dann »erregt, heftig«. Außergerm. ist damit verwandt die baltoslaw. Sippe von lit. gailùs »jähzornig; scharf, herb, beißend«. – Im heutigen Sprachgebrauch wird »geil« überwiegend im Sinne von »geschlechtlich erregt, brünstig« verwendet, während es als »üppig, wuchernd« (von Pflanzen) weitgehend veraltet ist; in der Jugendsprache ist »geil« im Sinne von »großartig, toll« gebräuchlich.
Veraltet ist auch das abgeleitete Verb geilen »ausgelassen sein; üppig wachsen« (mhd. geilen; vgl. got. gailjan »erfreuen«), beachte aber aufgeilen, ‹sich› »‹sich› geschlechtlich erregen«.
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