Duden - Das Herkunftswörterbuch
Geige
Geige:Die Herkunft des Namens des ursprünglich dreisaitigen Musikinstrumentes (mit Griffbrett) ist nicht sicher geklärt. Erst seit dem 12. Jh. tritt gīga vereinzelt in den Belegen auf. In mhd. Zeit breitet sich gīge im gesamten dt. Sprachgebiet aus und drängt das ältere Wort ↑ "Fiedel", das heute abwertenden Nebensinn hat, zurück.
Trotz der Entlehnung von ↑ "Violine" im 17. Jh. bleibt »Geige« das beherrschende Wort, das auch in die nord. und in einige roman. Sprachen entlehnt worden ist, vgl. z. B. isl. gīgja, frz. gigue. Gegen die Annahme, die Geige sei nach der Bewegung des Streichbogens benannt worden, sprechen die Bedeutungen der als verwandt angesehenen Bewegungsverben, wie aisl. geiga »seitwärts abweichen«, aengl. for-, ofer-gæ̅gan »abirren, überschreiten«. Das dt. Verb geigen (auch in der Bed. »hin und her bewegen«) ist von »Geige« abgeleitet. Sowohl das Substantiv als auch das Verb spielen in Redensarten und Redewendungen eine bedeutende Rolle, beachte z. B. »einem die Wahrheit geigen«.
• Geige
die erste Geige spielen
(ugs. ) »die führende Rolle spielen, tonangebend sein«
Gemeint ist die erste Geige im Orchester, die die Melodie führt und nach der sich die zweite und dritte Geige zu richten haben.
jmdm. hängt der Himmel voller Geigen
»jmd. ist schwärmerisch glücklich, sieht erwartungsvoll in die Zukunft«
Die Wendung geht von der Vorstellung aus, dass der Himmel bei der Geburt Christi durch Geige spielende Engel voller Harmonie war.
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