Duden - Das Herkunftswörterbuch
Ge...
ge..., Ge...:Das gemeingerm. Präfix mhd. ge-, gi-, ahd. ga-, gi-, got. ga-, aengl. ge- (engl. z. B. in enough »genug«), aisl. g- ist wahrscheinlich aus einer alten Präposition mit der Bedeutung »zusammen, mit« entstanden. Das Präfix drückte zunächst die Vereinigung, das Zusammensein aus, beachte z. B. »gerinnen, gemein, Gefährte«, und wurde dann hauptsächlich zur Bildung der Kollektiva verwendet, beachte z. B. »Gebirge, Gefieder, Gebüsch«. Ferner bezeichnet »ge...« das Ergebnis des durch das Verb bezeichneten Geschehens, beachte z. B. »Geschenk, Gemälde, Gewächs«, und auch – vielfach mit verächtlichem Nebensinn – das Geschehen selbst, beachte z. B. »Gebrüll, Gerede, Getue«. Auch der Beginn oder der Abschluss eines Geschehens wird durch das Präfix ausgedrückt, beachte z. B. »gebären, gefrieren, gestehen«. Aus diesem Gebrauch entwickelte sich die Verwendung von »ge...« beim zweiten Partizip, beachte z. B. »gesichert, gelungen, geschätzt«, und bei der Bildung von Adjektiven wie »gesittet, gestirnt, gelaunt«. In mehreren Bildungen ist die Bedeutung von »ge...« heute nicht mehr erkennbar, beachte z. B. »gestreng, getreu, geschwind«. In einigen Fällen ist der Vokal von »ge...« geschwunden, beachte z. B. »gleich, Glaube, begnügen«.
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