Duden - Das Herkunftswörterbuch
Gänserich
Gans:Der altgerm. Vogelname mhd. , ahd. gans, mnd. gōs, niederl. gans, engl. goose, schwed. gås beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf idg. * g̑hans- »‹Wild›gans«, vgl. z. B. aind. haṁsá-ḥ »Gans, Schwan«, griech. chē̓n »Gans« und lat. anser (aus * hanser) »Gans«. Das idg. Wort gehört zu der den Gähnlaut nachahmenden idg. Wurzel * g̑han- (vgl. ↑ "gähnen").
Das Tier ist also nach dem heiseren Ausfauchen mit aufgesperrtem Schnabel benannt. Im Altertum wurde die Gans zunächst vielfach nur als Ziervogel oder als heiliges Tier gehalten. Seit dem ausgehenden Altertum gewann die Gans dann wegen ihrer Federn und wegen ihres schmackhaften Fleisches immer mehr an Bedeutung. Abl. : Gänserich (16. Jh., Nachbildung von »Enterich« vgl. ↑ "Ente"; neben schriftsprachlich »Gänserich« sind nordd. Ganter und südd. Ganser gebräuchlich, die von mhd. ganze, ahd. ganz̧o, ganaz̧z̧o, mnd. gante »Gänserich« ausgehen). Zus. : Gänseblume (16. Jh.); Gänsefüßchen »Anführungszeichen« (18. Jh.); Gänsehaut »vor Schreck oder Kälte schaudernde menschliche Haut« (16. Jh.; nach der Ähnlichkeit mit der Haut einer gerupften Gans); Gänsemarsch »Gang in einer Reihe hintereinander« (19. Jh.); Gänsewein scherzhaft für »Wasser« (16. Jh.).
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