Duden - Das Herkunftswörterbuch
Geflügel
Flügel:Die verhältnismäßig junge Bildung zu dem unter ↑ "fliegen" behandelten Verb (mhd. vlügel, mnd. vlögel, niederl. vleugel) bedeutete zunächst »Vogelflügel«, wurde dann auch auf die Windmühlenflügel und später auf bewegliche Geräteteile verschiedener Art übertragen.
Im Flugwesen steht es kurz für »Tragflügel« eines Flugzeugs. Seit dem 18. Jh. wird eine Klavierform »Flügel« benannt. Als »‹symmetrische› Seitenteile« sind Bezeichnungen wie »Nasen-, Lungen-, Tür-, Gebäudeflügel« zu verstehen. Auf die Verwendung im Sinne von »äußerer Teil einer Heeresaufstellung« – dann auch Mannschaft – hat gleichbed. lat. ala eingewirkt. – Abl. : flügeln (veraltet für:) »Flügel geben, mit den Flügeln schlagen« (17. Jh.); »geflügelte Worte« war bei J. H. Voß um 1780 Lehnübersetzung des homerischen griech. épea pteróenta (im Sinne von »schnell eilend«) und erhielt durch Büchmann 1864 die Bedeutung »oft gebrauchtes Zitat«, dazu im übertragenen Sinn beflügeln (18. Jh.) und überflügeln (18. Jh., zuerst im Kriegswesen); Geflügel (s. d.).
Geflügel:
Spätmhd. gevlügel‹e› ist eine Kollektivbildung zu dem unter ↑ "Flügel" behandelten Wort und bedeutet demnach »Gesamtheit der Flügel tragenden ‹Haus›tiere, Federvieh«.
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