Duden - Das Herkunftswörterbuch
Götterdämmerung
Dämmerung:Mhd. demerunge, ahd. demarunga ist eine Bildung zu dem im Nhd. untergegangenen mhd. demere, ahd. demar »Dämmerung«. Von diesem Wort ist auch das Verb dämmern (17. Jh.) abgeleitet, aus dem Dämmer poetisch für »Dämmerung« (18. Jh.) rückgebildet ist. Mit dem ahd. Wort sind die unter ↑ "finster" und ↑ "diesig" behandelten Adjektive verwandt. Es bezeichnete ursprünglich die Abenddämmerung als Einbruch der Nacht, dann auch den Tagesanbruch.
Zusammen mit außergerm. Wörtern wie air. temel »Finsternis«, russ. temrivo »Finsternis«, lat. temere »blindlings«, tenebrae »Finsternis« geht es auf die idg. Wurzel * tem‹ə›- »dunkel« zurück. – Zus. : Götterdämmerung (s. d.).
Gott:
Mhd., ahd. got, got. guÞ, engl. god, schwed. gud gehen zurück auf germ. * guđa- »Gott«, das ursprünglich sächliches Geschlecht hatte, weil es männliche und weibliche Gottheiten zusammenfasste.
Nach der Christianisierung wurde das Wort im gesamten germ. Sprachbereich als Bezeichnung des Christengottes verwendet. Der Ursprung des gemeingerm. Wortes ist nicht sicher geklärt. Am ehesten handelt es sich bei dem Wort um das substantivierte zweite Partizip idg. * g̑hutó-m der Verbalwurzel * g̑hau- »‹an›rufen«, wonach also »Gott« als »das ‹durch Zauberwort› angerufene Wesen« zu verstehen wäre. Andererseits kann das gemeingerm. Wort im Sinne von »das, dem ‹mit Trankopfer› geopfert wird« zu der unter ↑ "gießen" dargestellten idg. Wurzel * g̑heu- »gießen« gehören. Abl. : vergöttern (von dem Plural »Götter« ausgehende Verbalableitung; frühnhd. göttern »göttliche Art und Kraft verleihen«; daneben mhd. vergoten »göttlich machen«); Gottheit (mhd. , ahd. got‹e›heit für lat. divinitas und deitas); göttlich (mhd. gotelich, ahd. gotlīh); Götze (s. d.). Zus. : Götterdämmerung (s. d.); Gottesacker (↑ "Acker"); Gottesdienst (mhd. gotsdienst); Gottesfurcht (15. Jh.; Lehnübersetzung von lat. timor dei), dazu gottesfürchtig (17. Jh.; älter dafür gotvorhtec); Gotteshaus (mhd. gotshūs, ahd. gotes hūs; Lehnübersetzung von lat. templum dei bzw. domus oder casa dei); Gotteslästerung (15. Jh.); gottlob (die ahd. Preisformel got sī lob wurde im Mhd. zu got‹e›lob verkürzt und ging in interjektionelle und adverbielle Geltung über). Siehe auch den Artikel ↑ "Abgott".
Götterdämmerung:
Die seit dem 18. Jh. – zuerst bei dem Dichter M. Denis – bezeugte Zusammensetzung, die dann durch R. Wagner populär gemacht wurde, ist eine falsche Lehnübersetzung von aisl. ragna rökkr »Götterverfinsterung«, das mit aisl. ragna rök »Götterschicksal« durcheinandergebracht wurde. Der »Untergang der Götter« in Verbindung mit dem Weltbrand vor dem Beginn eines neuen Weltzeitalters ist eine eigentümliche Vorstellung der nord. Mythologie.
Zusammen mit außergerm. Wörtern wie air. temel »Finsternis«, russ. temrivo »Finsternis«, lat. temere »blindlings«, tenebrae »Finsternis« geht es auf die idg. Wurzel * tem‹ə›- »dunkel« zurück. – Zus. : Götterdämmerung (s. d.).
Gott:
Mhd., ahd. got, got. guÞ, engl. god, schwed. gud gehen zurück auf germ. * guđa- »Gott«, das ursprünglich sächliches Geschlecht hatte, weil es männliche und weibliche Gottheiten zusammenfasste.
Nach der Christianisierung wurde das Wort im gesamten germ. Sprachbereich als Bezeichnung des Christengottes verwendet. Der Ursprung des gemeingerm. Wortes ist nicht sicher geklärt. Am ehesten handelt es sich bei dem Wort um das substantivierte zweite Partizip idg. * g̑hutó-m der Verbalwurzel * g̑hau- »‹an›rufen«, wonach also »Gott« als »das ‹durch Zauberwort› angerufene Wesen« zu verstehen wäre. Andererseits kann das gemeingerm. Wort im Sinne von »das, dem ‹mit Trankopfer› geopfert wird« zu der unter ↑ "gießen" dargestellten idg. Wurzel * g̑heu- »gießen« gehören. Abl. : vergöttern (von dem Plural »Götter« ausgehende Verbalableitung; frühnhd. göttern »göttliche Art und Kraft verleihen«; daneben mhd. vergoten »göttlich machen«); Gottheit (mhd. , ahd. got‹e›heit für lat. divinitas und deitas); göttlich (mhd. gotelich, ahd. gotlīh); Götze (s. d.). Zus. : Götterdämmerung (s. d.); Gottesacker (↑ "Acker"); Gottesdienst (mhd. gotsdienst); Gottesfurcht (15. Jh.; Lehnübersetzung von lat. timor dei), dazu gottesfürchtig (17. Jh.; älter dafür gotvorhtec); Gotteshaus (mhd. gotshūs, ahd. gotes hūs; Lehnübersetzung von lat. templum dei bzw. domus oder casa dei); Gotteslästerung (15. Jh.); gottlob (die ahd. Preisformel got sī lob wurde im Mhd. zu got‹e›lob verkürzt und ging in interjektionelle und adverbielle Geltung über). Siehe auch den Artikel ↑ "Abgott".
Götterdämmerung:
Die seit dem 18. Jh. – zuerst bei dem Dichter M. Denis – bezeugte Zusammensetzung, die dann durch R. Wagner populär gemacht wurde, ist eine falsche Lehnübersetzung von aisl. ragna rökkr »Götterverfinsterung«, das mit aisl. ragna rök »Götterschicksal« durcheinandergebracht wurde. Der »Untergang der Götter« in Verbindung mit dem Weltbrand vor dem Beginn eines neuen Weltzeitalters ist eine eigentümliche Vorstellung der nord. Mythologie.