Duden - Das Herkunftswörterbuch
Futter
1Futter»Nahrung ‹der Tiere›«: Das altgerm. Substantiv mhd. vuoter, ahd. fuotar, niederl. vœ‹de›r, engl. fodder, schwed. foder geht ebenso wie das gemeingerm. , im Nhd. ausgestorbene Verb mhd. vuoten, ahd. fuottan, got. fōdjan, engl. to feed, schwed. föda »nähren« auf eine idg. Wurzel * pā‹-t›- »füttern, nähren, weiden« zurück. Zu ihr gehören u. a. griech. pateīsthai »essen und trinken« und lat. pascere »weiden lassen, füttern« (s. die Fremdwortgruppe um ↑ "Pastor").
Die Bed. »Nahrung für Tiere« ist bei »Futter« in den neueren Sprachen einheitlich durchgedrungen. Von 1Futter abgeleitet ist 1füttern »‹Tieren› Nahrung geben« (ugs. und mdal. auch: futtern; mhd. vuotern, vüetern, ahd. fuotieren); daraus hat sich im Nhd. futtern als scherzhafte Bezeichnung für »tüchtig essen« abgezweigt.
2Futter
»innere Stoffschicht der Oberbekleidung«: Das altgerm. Substantiv mhd. vuoter, ahd. fuotar »Unterfutter, Futteral«, got. fōdr »Schwertscheide«, mnd. vōder »Unterfutter, Futteral, Behälter«, aengl. fōdor »Scheide, Behälter« beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf der idg. Wurzel * pō‹i›- »Vieh hüten; schützen; bedecken«, vgl. z. B. aind. pā̓tra-m »Behälter«. Im außergerm. Sprachbereich stellen sich noch griech. pōma »Deckel«, griech. poimē̓n »Hirt« und aind. pā̓ti »schützt, behütet« zu dieser Wurzel.
Grundbedeutung des Wortes war demnach »schützende Hülle, Überzug«. Als »Schutzhülle« galt dt. »Futter« noch im 18. Jh., zuletzt in Zusammensetzungen wie »Brillen-, Flaschen-, Pistolenfutter«.
Seit dem 15. Jh. wird es aber aus dieser Bedeutung durch Futteral verdrängt, eine Entlehnung aus mlat. fotrale, futrale (zu fotrum »Überzug«), das selbst aus dem dt. Wort stammt. Abl. : 2füttern »mit Unterfutter versehen« (mhd. vuotern, vüetern).
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