Duden - Das Herkunftswörterbuch
für
für(Adverb, Präposition): Mhd. vür, ahd. furi »vor‹aus›« (vgl. aisl. fyr »vor, für«) ist eng verwandt mit dem unter ↑ "vor" behandelten Wort und wurde wie dieses ursprünglich räumlich gebraucht. Über die weiteren Zusammenhänge vgl. ↑ "ver..." Im Ahd. und Mhd. steht »für« mit dem Akkusativ bei Verben der Bewegung, »vor« mit dem Dativ (und Genitiv) bei Verben der Ruhe. Für die Schriftsprache haben erst die Grammatiker des 18. Jh.s den Gebrauch so geregelt, dass heute »vor« mit beiden Fällen räumlich und zeitlich, »für« mit dem Akkusativ nur übertragen verwendet wird. Resthaft steht »für« statt »vor« in Fügungen wie »Schritt für Schritt«, »Tag für Tag«, »für und für« (= immerfort) und in Zusammensetzungen wie Fürwitz (↑ "Vorwitz"); andererseits hat sich »vorliebnehmen« (s. d.) durchgesetzt. Der übertragene Gebrauch ist bei »für« schon früh entwickelt. Er gibt entweder Bestimmung, Zweck, Schutz an (»ein Buch für dich« ist eigentlich »vor dich gebracht«, »ein Mittel für Husten« eigentlich »vor den Husten gestellt«) oder »Stellvertretung« (»für jemand eintreten« ist »‹schützend› vor ihn treten«; dazu auch »für etwas halten«, »für Geld kaufen«). Als Adverb ist »für« nur in »für und für« (s. o.) erhalten. Auf einer substantivierten Superlativform des Adverbs beruht das unter ↑ "Fürst" behandelte Substantiv.
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