Duden - Das Herkunftswörterbuch
Führer
führen:Als altes Veranlassungswort zu ↑ "fahren" bedeutet das altgerm. Verb mhd. vüeren, ahd. fuoren, niederl. voeren, aengl. ‹ge›fœ̄ran, schwed. föra eigentlich »in Bewegung setzen, fahren machen«, dann »bringen« und »leiten«. Die nhd. Hauptbedeutung ist »leiten, die Richtung bestimmen«. Abl. : Führer (mhd. vüerer); Führung (mhd. vüerunge; technisch auch »Lenkvorrichtung«). Zusammensetzungen und Präfixbildungen: anführen »leiten, befehligen; erwähnen, aufzählen, zitieren«, auch (eigentlich ironisch) »irreführen, täuschen, zum Besten haben« (mhd. anevüeren »an etwas führen; als Kleidung tragen«), dazu Anführungszeichen (18. Jh.; Lehnübersetzung von lat. signum citationis), dafür auch Anführungsstriche; aufführen (mhd. ūfvüeren, ahd. ūffuoren »hinaufbringen«, daher »ein Gebäude aufführen«; als Fachwort des Theaters bezeichnet es im 17. Jh. das Heraufführen der Personen auf die Bühne, danach die Vorführung des Schauspiels; reflexives »sich ‹gut, dumm usw.› aufführen« für »benehmen« ist eigtl. »sich jemandem vorstellen; auftreten«), dazu Aufführung (eines Theater- oder Musikstückes, auch für »Betragen«; 18. Jh.); ausführen (mhd. ūz̧vüeren, ahd. ūz̧vuoren »hinausführen«; es hat im Nhd. außer der kaufmännischen Bedeutung auch die von »zu Ende führen, fertig stellen«), dazu ausführlich (15. Jh., eigtl. »alle Teile herausarbeitend«) und Ausführung »Herstellung; genaue Darlegung« (16. Jh.); entführen »heimlich oder gewaltsam an einen anderen Ort bringen« (mhd. enphüeren, ahd. intfuoren), dazu Entführer und Entführung; verführen (mhd. vervüeren »vollführen, ausüben; weg-, irreführen«, ahd. firfuoren »entfernen, wegfahren«; seit dem 18. Jh. nur noch im Sinne von »dazu bringen, etwas Unkluges, Unerlaubtes zu tun«), dazu Verführer (15. Jh.), verführerisch »geeignet, jemanden zu verführen; reizvoll, attraktiv« (17. Jh.).
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