Duden - Das Herkunftswörterbuch
fügsam
fügen:Das westgerm. Verb mhd. füegen, ahd. fuogen, niederl. voegen, älter engl. to fay gehört zu der unter ↑ "Fach" behandelten Gruppe von Wörtern. Aus der Grundbedeutung »verbinden, ineinanderpassen« haben sich schon früh die übertragenen Bedeutungen »‹sich› anpassen, unterordnen, anschließen« u. Ä. entwickelt, beachte Zusammensetzungen wie »an-, bei-, ein-, ‹hin›zu-, zusammenfügen«. Die umlautlose oberd. Form fugen hat im Anschluss an ↑ "Fuge" die handwerkliche Bed. »mit einer Fuge zusammenschließen« bewahrt. Abl. : 1Fuge (mhd. vuoge »Zusammenfügung, Verbindungsstelle«, übertragen »Schicklichkeit, Kunstfertigkeit«); Fug (nhd. nur noch in der Wendung »mit Fug und Recht«, mhd. vuoc im übertragenen Sinn von 1Fuge), dazu Befugnis »Zuständigkeit« (17. Jh.), befugt (zu spätmhd. sich bevūgen »eine Befugnis ausüben«), füglich (spätmhd. vuoclich, vüeclich »schicklich, angemessen«) sowie Unfug »unschickliches Treiben« (mhd. unvuoc); fügsam (im 17. Jh. »sich unterordnend«, vorher »schicklich«); Fügung (mhd. vüegunge »Verbindung«, nhd. oft verhüllend für »Schicksal«, seit dem 17. Jh. grammatisches Fachwort für lat. constructio); Gefüge »‹technische› Verbindung, Aufbau« (Neubildung des 18. Jh.s, aber schon ahd. als gafōgi belegt); gefüge selten für »fügsam« (mhd. gevüege, ahd. gafuogi; heute meist als gefügig ‹spätmhd. gefügig »von feiner Sitte«›), dazu die Verneinung ungefüge »unförmig« (mhd. ungevüege, ungevuoge »unartig; plump«, ahd. ungafōgi »ungünstig; beschwerlich; riesig«). Siehe auch den Artikel ↑ "verfügen".
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