Duden - Das Herkunftswörterbuch
fressen
fressen:Das altgerm. Verb mhd. v‹e›rez̧z̧en, ahd. frez̧z̧an, got. fra-itan, niederl. vreten, engl. to fret »zerfressen« ist gebildet aus dem unter ↑ "essen" behandelten Verb und dem unter ↑ "ver..." dargestellten Präfix. Die Grundbedeutung »weg-, aufessen, verzehren« gilt noch in mhd. Zeit.
Erst im Nhd. wird »fressen« gewöhnlich auf die Nahrungsaufnahme von Tieren bezogen und ugs. im Sinne von »gierig essen« verwendet. Um »fressen« gruppieren sich die Verbbildungen »ab-, an-, auffressen« und »verfressen«, beachte auch verfressen »gefräßig«, dazu Verfressenheit (beide 19. Jh.). – Abl. : Fraß (mhd. vrāz̧ »Fressen, Schlemmerei« steht nhd. derb ugs. für »schlechtes Essen«, in der alten Bedeutung noch in »Knochenfraß« für »Karies«; die Bedeutung »Fresser« von ahd. frāz̧, mhd. vrāz̧ zeigt noch ↑ "Vielfraß"), dazu gefräßig (17. Jh.; für mhd. vræ̅z̧ec); Fressalien ugs. für »Esswaren« (im 19. Jh. nach »Viktualien« gebildet, wohl studentensprachlich); Fresse derb für »Mund; Gesicht« (17. Jh.); Fressen (17. Jh.); Fresser ugs. für »Mensch, der viel isst« (mhd. vrez̧z̧er). Zus. : Fresssack »Vielfraß« (im 18. Jh. ugs. ; eigentlich »Speisesack des Reisenden«).
• fressen
jmdn., etwas gefressen haben ‹wie zehn Pfund grüne Seife/Schmierseife›
(ugs. ) »jmdn., etwas nicht leiden können«
Die Wendung nimmt Bezug auf den Genuss von schwer verdaulichen Speisen, die einem dann im Magen liegen und Beschwerden verursachen.
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