Duden - Das Herkunftswörterbuch
Folter
Folter:Als gerichtliche Untersuchungsmethode gehört die Folter dem römischen, nicht dem germanischen Recht an. Das Substantiv erscheint zuerst um 1400 als föltrit, foltren (Dativ); etwa gleichzeitig tritt das Verb foltern auf. Die Herkunft der Wörter ist nicht sicher geklärt.
Vielleicht handelt es sich um eine Umgestaltung von mlat. poledrus »Fohlen« unter dem Einfluss von »Fohlen«; die Folter‹bank› wäre dann nach ihrer ursprünglichen Ähnlichkeit mit einem Pferdchen benannt worden, was durch aspan. poltro, span. potro »Fohlen« und »Foltergerät« gestützt wird. Mlat. poledrus gehört zu lat. pullus »Tierjunges« (vgl. ↑ "Fohlen"). Im 17. Jh. sind »Folter« und »foltern« in der Schriftsprache geläufig und werden auch schon übertragen im Sinne von seelischer Qual gebraucht (dazu die Wendung »auf die Folter spannen«). – Abl. : Folterung (16. Jh.).
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