Duden - Das Herkunftswörterbuch
fluchen
fluchen:Mhd. vluochen, ahd. fluohhōn »fluchen«, niederl. vloeken »fluchen« zeugen von einer alten, die Verwünschung begleitenden Ausdrucksbewegung. Ihre eigentliche Bedeutung ist nämlich »(mit der Hand auf die Brust) schlagen«, wie die entsprechenden Verben aengl. flōcan »schlagen« und got. flōkan »beklagen« (eigentlich »trauernd an die Brust schlagen«) zeigen. Im außergerm. Sprachbereich ist lat. plangere »schlagen, trauern« verwandt (vgl. auch lat. plaga »Schlag« in der Lehnwortgruppe um ↑ "Plage"). Die zugrunde liegende Wurzelform * plak-, * plag- »schlagen« ist auch in den unter ↑ "flackern" (mit Flagge) und ↑ "Fleck" (mit flicken) behandelten Wortsippen enthalten. Sie gehört wahrscheinlich mit der Grundbedeutung »breit schlagen« zu der unter ↑ "Feld" dargestellten idg. Wortgruppe. – Das Substantiv Fluch (mhd. vluoch, ahd. fluoh) ist eine Rückbildung aus dem Verb. – Im christlichen Sinne bezeichnet »fluchen« das sündhafte Lästern; sonst wird es im Sinne von »Kraftausdrücke gebrauchen, schimpfen« verwendet. Nur in der Verbindung »jemandem fluchen« und in der Präfixbildung verfluchen (mhd. vervluochen, ahd. farfluohhōn) ist – wie in »Fluch« – der alte magische Sinn des »Verwünschens« noch spürbar. Eine verharmlosende Entstellung des adjektivischen Partizips »verflucht« ist das ugs. verflixt (19. Jh.).
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