Duden - Das Herkunftswörterbuch
Finger
Finger:Die gemeingerm. Körperteilbezeichnung mhd. vinger, ahd. fingar, got. figgrs, engl. finger, schwed. finger gehört – wie auch das unter ↑ "Faust" dargestellte Substantiv – zu dem unter ↑ "fünf" behandelten Zahlwort und bezeichnete demnach ursprünglich die Gesamtheit der Finger an einer Hand und dann den einzelnen Finger. Auch die einzelnen Finger selbst hatten schon früh bestimmte Namen. Im Nhd. gelten neben »Daumen« (s. d.) Zeigefinger (15. Jh.), Mittelfinger (mhd. mittelvinger), Ringfinger (16. Jh.), Goldfinger (mhd. , spätahd. goltvinger) und kleiner Finger. – Abl. : fingern »die Finger bewegen, nach etwas greifen« (mhd. vingern); Fingerling »Schutzhülle« (18. Jh.; mhd. vingerlinc »Ring«). Zus. : Fingerhut (als Schutz beim Nähen schon mhd. vingerhuot; im 16. Jh. wegen der Form ihrer Blüten auf die Heilpflanze übertragen); Fingerspitzengefühl »Feingefühl, Einfühlungsgabe« (junge Bildung, die sich an älteres »es in den Fingerspitzen wissen« anschließt); Fingerzeig (mhd. vingerzeic neben vingerzeigen bezeichnete tadelndes oder höhnisches Deuten mit dem Finger auf eine Person; seit dem 16. Jh. übertragen für »Hinweis«).
• Finger
das sagt mir mein kleiner Finger
(ugs. ; scherzh. ) »ich habe eine untrügliche Ahnung«
Die Wendung fußt auf dem alten Volksglauben, dass die Finger der Hand zum Menschen sozusagen sprechen, ihm mitteilen, was sie erahnen und wissen (vgl. die Zusammensetzung »Fingerspitzengefühl« im Sinne von »Ahnungsvermögen, Feingefühl«).
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