Duden - Das Herkunftswörterbuch
finden
finden:Das gemeingerm. Verb mhd. vinden, ahd. findan, got. finÞan, engl. to find, schwed. finna gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel * pent- »treten, gehen«, vgl. z. B. lat. pons »Knüppeldamm, Brücke« (↑ "Ponton"), griech. póntos »Meer‹espfad›«, griech. pátos »Pfad, Tritt« und aind. pánthāḥ »Weg, Pfad, Bahn«. Aus dem germ. Sprachbereich stellen sich noch asächs. fāđi »das Gehen«, mhd. vende, ahd. fend‹e›o »Fußgänger, junger Bursche« zu dieser Wurzel. Die Grundbedeutung von »finden« ist demnach »auf etwas treten, antreffen« (vgl. lat. in-venire »finden«, eigentlich »auf etwas kommen«). Eine Bildung zu »finden« ist ↑ "fahnden". – Zusammensetzungen und Präfixbildungen zu »finden«: ‹sich› abfinden »entschädigen; sich vergleichen; sich zufrieden geben« (mnd. afvinden bedeutet als Rechtswort »jemanden verurteilen; einen Anspruch befriedigen; sich vergleichen«), dazu Abfindung »Vergleichszahlung (mnd. afvindinge); ‹sich› befinden (s. d.); empfinden (s. d.); erfinden »ersinnen (besonders in der Technik); sich ausdenken« (mhd. ervinden, ahd. irfindan »herausfinden, gewahr werden«; der alte Sinn ist noch in der Adjektivbildung unerfindlich ‹spätmhd. unervindelich› bewahrt), dazu Erfinder, Erfindung (15. Jh.) und erfinderisch (18. Jh.). – Abl. : Finder (mhd. vindæ̅re); Fund (mhd. vunt; es bezeichnet das Finden wie sein Ergebnis, im Plural besonders vorgeschichtliche Altertümer), dazu die jungen Zusammensetzungen Fundbüro, Fundsache und das übertragen gebrauchte Fundgrube (im 15. Jh. bergmännisch). Ehemals von »Fund« abgeleitet, dann aber auf »finden« bezogen sind die folgenden Wörter: Findel... (jetzt nur in »Findelhaus« und »Findelkind«; frühnhd. fündel »gefundenes Kind« ist Verkleinerungsbildung zu »Fund«); Findling (mhd. vundelinc »ausgesetztes, gefundenes Kind«, seit dem 15. Jh. auch mit -i-; im 19. Jh. übertragen für »erratischer Block«); findig (mhd. vündec »erfinderisch«, seit dem 16. Jh. auch mit -i-), dazu spitzfindig »überscharf denkend« (im 16. Jh. spitzfündig, -findig neben dem Substantiv spitzfünde Plural »Kunstgriffe, Kniffe«) und ausfindig (in »ausfindig machen« »entdecken«, im 15. Jh. ausfundig machen, zu älter nhd. Ausfund »Entdeckung«); in anderer Bedeutung gilt bergmännisch fündig (16. Jh.) für »ergiebig«, ferner »fündig werden« (19. Jh.) für »Erz entdecken«.
finden:Das gemeingerm. Verb mhd. vinden, ahd. findan, got. finÞan, engl. to find, schwed. finna gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der idg. Wurzel * pent- »treten, gehen«, vgl. z. B. lat. pons »Knüppeldamm, Brücke« (↑ "Ponton"), griech. póntos »Meer‹espfad›«, griech. pátos »Pfad, Tritt« und aind. pánthāḥ »Weg, Pfad, Bahn«. Aus dem germ. Sprachbereich stellen sich noch asächs. fāđi »das Gehen«, mhd. vende, ahd. fend‹e›o »Fußgänger, junger Bursche« zu dieser Wurzel. Die Grundbedeutung von »finden« ist demnach »auf etwas treten, antreffen« (vgl. lat. in-venire »finden«, eigentlich »auf etwas kommen«). Eine Bildung zu »finden« ist ↑ "fahnden". – Zusammensetzungen und Präfixbildungen zu »finden«: ‹sich› abfinden »entschädigen; sich vergleichen; sich zufrieden geben« (mnd. afvinden bedeutet als Rechtswort »jemanden verurteilen; einen Anspruch befriedigen; sich vergleichen«), dazu Abfindung »Vergleichszahlung (mnd. afvindinge); ‹sich› befinden (s. d.); empfinden (s. d.); erfinden »ersinnen (besonders in der Technik); sich ausdenken« (mhd. ervinden, ahd. irfindan »herausfinden, gewahr werden«; der alte Sinn ist noch in der Adjektivbildung unerfindlich ‹spätmhd. unervindelich› bewahrt), dazu Erfinder, Erfindung (15. Jh.) und erfinderisch (18. Jh.). – Abl. : Finder (mhd. vindæ̅re); Fund (mhd. vunt; es bezeichnet das Finden wie sein Ergebnis, im Plural besonders vorgeschichtliche Altertümer), dazu die jungen Zusammensetzungen Fundbüro, Fundsache und das übertragen gebrauchte Fundgrube (im 15. Jh. bergmännisch). Ehemals von »Fund« abgeleitet, dann aber auf »finden« bezogen sind die folgenden Wörter: Findel... (jetzt nur in »Findelhaus« und »Findelkind«; frühnhd. fündel »gefundenes Kind« ist Verkleinerungsbildung zu »Fund«); Findling (mhd. vundelinc »ausgesetztes, gefundenes Kind«, seit dem 15. Jh. auch mit -i-; im 19. Jh. übertragen für »erratischer Block«); findig (mhd. vündec »erfinderisch«, seit dem 16. Jh. auch mit -i-), dazu spitzfindig »überscharf denkend« (im 16. Jh. spitzfündig, -findig neben dem Substantiv spitzfünde Plural »Kunstgriffe, Kniffe«) und ausfindig (in »ausfindig machen« »entdecken«, im 15. Jh. ausfundig machen, zu älter nhd. Ausfund »Entdeckung«); in anderer Bedeutung gilt bergmännisch fündig (16. Jh.) für »ergiebig«, ferner »fündig werden« (19. Jh.) für »Erz entdecken«.