Duden - Das Herkunftswörterbuch
Fuchtel
fechten:Das westgerm. Verb mhd. vehten, ahd. fehtan, niederl. vechten, engl. to fight ist wahrscheinlich verwandt mit lat. pectere »kämmen«, griech. péktein »kämmen« und lit. pèšti »rupfen, zausen« (vgl. ↑ "Vieh"), hat also seine Bedeutung wie ↑ "raufen" (ursprünglich »‹sich› an den Haaren reißen«) entwickelt. Die allgemeine Bedeutung »kämpfen, streiten« ist erst im Nhd. auf den Kampf mit der blanken Waffe begrenzt worden (heute besonders als Sport).
Die ritterliche Fechtkunst, heute noch in Verbindungen studentischer Brauch, haben seit dem ausgehenden Mittelalter die Handwerkerbruderschaften gepflegt.
Später zeigten wandernde Handwerksburschen für Geld ihre Künste, und so erscheint im 17. Jh. rotw. fechten für »betteln«, später auch Fechtbruder für »Bettler«. – Abl. : Fechter (mhd. vehter »Kämpfer«); Fuchtel, fuchtig (s. d.); Gefecht (mhd. gevehte, ahd. gifeht; heute noch militärisch für »kleinere Kampfhandlung«). Um »fechten« gruppieren sich anfechten »bestreiten; beunruhigen« (mhd. anevehten »gegen jemanden kämpfen; beunruhigen; jemandem etwas abgewinnen«; ahd. anafehtan »‹an›kämpfen, schlagen«), ausfechten (schon im 16. Jh. übertragen) und verfechten (mhd. vehten »fechtend verteidigen«).
Fuchtel:
Frühnhd. fochtel, fuchtel bezeichnete als Bildung zu ↑ "fechten" einen breiten Degen, später auch den Schlag mit der flachen Klinge. Da das Schlagen mit der flachen Klinge in der militärischen Ausbildung als Strafe üblich war, wurde das Wort zum Sinnbild strenger Zucht (»unter jmds. Fuchtel stehen« o. Ä.). Abl. : fuchteln (meist in der Zusammensetzung »herumfuchteln« »mit Stock oder Klinge herumschlagen«; 16. Jh.).
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