Duden - Das Herkunftswörterbuch
fangen
fangen:Die nhd. Präsensformen des Verbs bestehen erst seit dem 16. Jh. Sie haben ihr -n- nach niederd. Vorbild (mnd. vangen) aus dem Präteritum und dem 2. Part. übernommen.
Das gemeingerm. starke Verb, ursprünglich reduplizierend (vgl. got. faífāh »er fing«), lautete mhd. va‹he›n, ahd. fāhan, got. fāhan, aengl. fōn, schwed. und gehört zu der unter ↑ "Fach" behandelten Sippe. Seine Grundbedeutung ist »greifen, fassen«. – Um das Verb gruppieren sich die Ableitungen Gefangene usw. (mhd. gevangen), Gefangenschaft (mhd. gevangenschaft) und Gefängnis (mhd. ‹ge›vancnisse, ‹ge›vencnisse »Gefangennahme, -schaft«, im 15. Jh. für den Ort des Gefangenseins), ferner die Präfixbildungen und Zusammensetzungen ↑ "anfangen", ↑ "empfangen", ↑ "umfangen" und ‹sich› verfangen (mhd. ‹sich› vervāhen »zusammenfassen, sich festfangen«) mit dem Adjektiv verfänglich »Schwierigkeiten verursachend, unangenehm« (mhd. vervenclich »tauglich, wirksam«, seit dem 17. Jh. im heutigen Sinne). Abl. : Fang (mhd. vanc); beachte Zusammensetzungen wie Rauchfang (15. Jh.) und Windfang (mhd. wintvanc) und weidmännisch »den Fang geben« »verletztes Wild mit dem Messer töten« (16. Jh.); ebenfalls weidmännisch ist die Verwendung von »Fang« im Sinne von »Maul des Raubwildes« und »Raubvogelklaue« (vgl. engl. fang »Reißzahn, Hauer«); Fänger (16. Jh.; meist in Zusammensetzungen wie »Tierfänger, Fliegenfänger«; s. auch »Hirschfänger« unter ↑ "Hirsch").
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