Duden - Das Herkunftswörterbuch
entlegen
liegen:Das gemeingerm. Verb mhd. , ahd. ligen, got. ligan, engl. to lie, schwed. ligga geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf eine Wurzel * legh- »sich legen, liegen« zurück, vgl. z. B. mir. laigid »legt sich« und russ. ležat' »liegen«. Um dieses Verb gruppieren sich die Bildungen ↑ "Lage", ↑ "Lager" und das unter ↑ "Gelichter" behandelte ahd. lehtar »Gebärmutter«, dem griech. léktron »Lager« entspricht. Eine alte Verbalbildung ist 1↑ "löschen" (eigentlich »sich legen ‹machen›«). Das Veranlassungswort zu »liegen« ist ↑ "legen" (eigentlich »liegen machen«), zu dem ↑ "Gelage" gebildet ist. Das 2. Partizip ↑ "gelegen" (dazu »Gelegenheit, gelegentlich«) ging schon früh in adjektivischen Gebrauch über.
Gleichfalls in adjektivischen Gebrauch übergegangene 2. Partizipien von Bildungen mit »liegen« sind entlegen »fern«, 1↑ "überlegen" »mächtiger, stärker« und 1↑ "verlegen" »verschämt, befangen«. Wichtige Zusammensetzungen sind anliegen »angrenzen; sich (eng) anschmiegen; beigefügt sein; bevorstehen, sich ereignen«, veraltet auch für »mit Bitten bedrängen« (mhd. aneligen, ahd. analigan), dazu der substantivierte Infinitiv Anliegen »Bitte, Wunsch«, Anlieger »Angrenzer an Straßen oder Kanälen« und angelegen »wichtig« (eigtl. 2. Partizip), zu dem Angelegenheit (17. Jh.) gebildet ist; unterliegen »besiegt werden; unterworfen, ausgesetzt sein« (mhd. underligen, ahd. untarligan). – Abl. : Liege »Chaiselongue« (Mitte des 20. Jh.s); Liegenschaft »Grundbesitz« (19. Jh.).
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