Duden - Das Herkunftswörterbuch
erhaben
erhaben:Mhd. erhaben, das alte 2. Part. von »erheben« »in die Höhe heben«, hat sich in adjektivischem Gebrauch erhalten (sonst nhd. erhoben). Es bedeutete zunächst »emporragend« (z. B. von Bergen; heute noch im Fachwort »erhabene Arbeit« für »Relief«) und entwickelte dann, besonders seit dem 18. Jh., die übertragene Bedeutung »vornehm, hochstehend«, die vor allem im sittlichen und ästhetischen Bereich gebraucht wird.
heben:
Das gemeingerm. Verb mhd. heben, ahd. hevan, heffan, got. hafjan, engl. to heave (↑ "hieven"), schwed. häva geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, z. B. lat. capere »fassen, ergreifen, nehmen; fangen; erwerben; begreifen, verstehen« (s. die umfangreiche Fremdwortgruppe von ↑ "kapieren"), auf die idg. Wurzel * kap- »fassen, packen« zurück.
Während sich in den beiden germ. Wortgruppen von »heben« und ↑ "haben" die Bedeutung gewandelt hat, schließen sich an die ältere Bedeutung »fassen, packen, fangen« an: der germ. Vogelname ↑ "Habicht" (eigentlich »Fänger, Räuber«), das Verb 1↑ "haschen" und die Sippen von 1↑ "Hafen" (eigentlich »Umfassung«) und 2↑ "Hafen" »Topf« (eigentlich »Gefäß«), von ↑ "Haft" »Gewahrsam« und von 1↑ "Heft" »Griff, Handhabe«. Zu der idg. Wurzel * kap- »fassen, packen« gehören auch mehrere Wörter mit der Bedeutung »Gefäß«, beachte z. B. lat. capsa »Kasten, Kapsel« (↑ "Kasse") und ferner idg. * kaput- »Schale« (vgl. ↑ "Haupt"). – Um »heben« gruppieren sich die Zusammensetzungen »ab-, an-, auf-, emporheben« und die Präfixbildung erheben (mhd. erheben, ahd. irheffan), dazu Erhebung (um 1800), erheblich (16. Jh.; das Wort stammt aus der Kanzlei- und Rechtssprache) und erhaben (s. d.). Ugs. steht »einen heben« für »Alkohol trinken«. Abl. : Hebel (15. Jh.); Heber »Gerät zum Heben« (16. Jh.); Hefe (s. d.); Hub (s. d.). Zus. : Hebamme (s. d.); Urheber (s. d.).
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