Duden - Das Herkunftswörterbuch
erbarmen
erbarmen:Das Verb mhd. ‹er›barmen, ahd. ‹ir›barmēn stammt – wie auch ↑ "barmherzig" – aus der got. Kirchensprache, vgl. got. ‹ga›arman »sich erbarmen«, das eine Lehnübersetzung von lat. misereri (zu miser »arm, elend«; vgl. ↑ "arm") ist. Als eins der zentralen Worte der christlichen Liturgie (Kyrie eleison! = Herr, erbarme dich!) erhielt das Verb im Ahd., um Verwechslung mit ahd. armēn »arm sein, werden« zu vermeiden, die Vorsilbe ab- »weg«: ahd. * ab-armēn (eigentlich »von Not befreien«; vgl. aengl. ofearmian »sich erbarmen«). Durch Verschiebung der Sprechsilbengrenze kam -b- zum Stamm und a- fiel ab. So konnte als neue Vorsilbe »er-« antreten. Das einfache Verb hat sich erhalten als barmen nordd. , ostd. für »jammern, klagen«.
erbarmen:Das Verb mhd. ‹er›barmen, ahd. ‹ir›barmēn stammt – wie auch ↑ "barmherzig" – aus der got. Kirchensprache, vgl. got. ‹ga›arman »sich erbarmen«, das eine Lehnübersetzung von lat. misereri (zu miser »arm, elend«; vgl. ↑ "arm") ist. Als eins der zentralen Worte der christlichen Liturgie (Kyrie eleison! = Herr, erbarme dich!) erhielt das Verb im Ahd., um Verwechslung mit ahd. armēn »arm sein, werden« zu vermeiden, die Vorsilbe ab- »weg«: ahd. * ab-armēn (eigentlich »von Not befreien«; vgl. aengl. ofearmian »sich erbarmen«). Durch Verschiebung der Sprechsilbengrenze kam -b- zum Stamm und a- fiel ab. So konnte als neue Vorsilbe »er-« antreten. Das einfache Verb hat sich erhalten als barmen nordd. , ostd. für »jammern, klagen«.