Duden - Das Herkunftswörterbuch
Emanzipation
emanzipiert»Gleichberechtigung, Selbstständigkeit anstrebend, unabhängig (von Frauen)«: Das Adjektiv ist das 2. Partizip zu dem im 17. Jh. aus lat. emancipare entlehnten Verb emanzipieren. Der ursprünglich im römischen Patriarchat begründete Sinn von lat. emancipare »(einen erwachsenen Sohn bzw. einen Sklaven) aus der väterlichen Gewalt zur Selbstständigkeit entlassen« wurde bei uns einerseits eingeschränkt auf die Bestrebungen der Frau, aus der traditionellen Rolle (mit allen Beschränkungen der aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben) auszubrechen und volle Gleichberechtigung neben dem Mann zu erlangen. Andererseits wird »emanzipieren« auch allgemein auf die innere Befreiung aus den Fesseln des Herkommens, der Weltanschauung, von Vorurteilen usw. bezogen. Lat. e-mancipare bedeutet wörtlich »aus dem Mancipium geben«. Das Mancipium – < * man-capium, zu lat. manus »Hand« (vgl. ↑ "manuell") und capere »ergreifen« (vgl. ↑ "kapieren") – galt bei den Römern als feierlicher Eigentumserwerb durch »Handauflegen«. – Das dazugehörige Substantiv Emanzipation erscheint im 18. Jh. (aus lat. emancipatio), die ugs. , oft abwertende Bezeichnung Emanze »emanzipierte Frau« im 20. Jh.
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