Duden - Das Herkunftswörterbuch
elendiglich
elend:Mhd. ellende »fremd, verbannt; unglücklich, jammervoll« (entsprechend aengl. ellende »fremd«) ist verkürzt aus ahd. elilenti, asächs. eli-lendi »in fremdem Land, ausgewiesen«. Der Bedeutungswandel erklärt sich daraus, dass der Ausschluss aus der Rechtsgemeinschaft des eigenen Volkes als schweres Unglück empfunden wird. – Im ersten Teil des Wortes hat sich der sonst untergegangene germ. Pronominalstamm * alja- »ander« erhalten, der dem lat. alius (vgl. ↑ "alias") entspricht. Der zweite Teil ist eine Ableitung von dem unter ↑ "Land" behandelten Wort. Das Substantiv Elend ist aus dem Adjektiv entstanden (mhd. ellende »anderes Land, Verbannung; Not, Trübsal«, ahd. elilenti, asächs. elilendi »Fremde«), die alte Bedeutung hat es z. T. bis ins 18. Jh. festgehalten. Jung sind ugs. Wendungen wie »das graue, heulende Elend kriegen«. Abl. : elendig‹lich› »jämmerlich« (mhd. ellendec‹līchen›).
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