Duden - Das Herkunftswörterbuch
Ecke
Ecke,(südd. , österr. :) Eck: Das altgerm. Substantiv mhd. ecke, egge, ahd. ecka, niederl. eg‹ge›, aengl. ecg (engl. edge), schwed. egg geht mit verwandten Wörtern in zahlreichen anderen idg. Sprachen auf die idg. Wurzel * ak̑-, * ok̑- »scharf, spitz, kantig« zurück, vgl. z. B. lat. acies »Schärfe, Schneide, Schlachtreihe«, lat. acetum »Essig« (↑ "Essig"), lat. acus »Nadel« (↑ "Akupunktur"), lat. acuere »schärfen« (↑ "akut"), griech. akís »Spitze, Stachel«, griech. ákros »spitz« (s. z. B. ↑ "Akrobat"), griech. oxýs »scharf« (↑ "Oxid"). Im germ. Sprachbereich stellen sich zu dieser Wurzel z. B. ↑ "Ahorn" (nach den spitz eingeschnittenen Blättern), ↑ "Ähre" (nach den spitzen Grannen) und ↑ "Egge" (als Gerät mit Spitzen). Wahrscheinlich sind auch das Zahlwort ↑ "acht" und der Vogelname ↑ "Elster" aus der gleichen Wurzel herzuleiten. An die im 13. Jh. geschwundene germ. Bedeutung »Spitze oder Schneide von Schwert und Speer, (auch:) Schwert« erinnern nur noch die Personennamen mit Eck‹e›-, z. B. Eck‹e›hard. – Abl. : eckig (älter nhd. eckiht, mhd. eckeht); anecken »Anstoß erregen« (19. Jh.). Zu »Dreieck« s. den Artikel ↑ "drei".
• Ecke
jmdn. um die Ecke bringen
(ugs. ) »jmdn. ermorden«
Auszugehen ist von »Ecke« in der Bedeutung »Haus- Straßenecke«, vgl. die veraltende Wendung »um die Ecke gehen« (»aus dem Gesichtskreis verschwinden«; übertragen »sterben«). Eingewirkt hat sicher auch, dass Verbrecher früher oft hinter Straßenecken lauerten und Passanten in stillere Seitenstraßen zerrten, um sie dort auszurauben.
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