Duden - Das Herkunftswörterbuch
Draht
Draht:Das altgerm. Wort mhd. , ahd. drāt, niederl. draad, engl. thread, schwed. tråd ist eine Partizipialbildung zu dem unter ↑ "drehen" behandelten Verb und bedeutet eigentlich »Gedrehtes«. Außergerm. verwandt ist z. B. griech. trē̓tos »durchbohrt«. Das Wort bezeichnet bis in die Neuzeit – wie heute noch im Engl. und Nord. – den »gedrehten Faden« (Pechdraht ist der Nähfaden des Schuhmachers). Der Metalldraht, der gezogen, nicht gedreht wird, heißt aber schon im Mhd. so, zuerst wohl als Goldfaden in Geweben. Seit den Siebzigerjahren des 19. Jh.s wird »Draht« für »Telegrafendraht, Telegraf« gebraucht, und an diese Verwendung schließen sich drahten »telegrafieren« (19. Jh.) und drahtlos (Anfang des 20. Jh.s) an.
• Draht
auf Draht sein
(ugs. ) »aufpassen und im entscheidenden Augenblick richtig handeln, wendig sein«
Der Ursprung dieser Wendung konnte bisher, obwohl sie erst im 20. Jh. aufgekommen ist, nicht sicher geklärt werden. Am ehesten ist von »Draht« in der älteren Bedeutung »Telegrafendraht, Telegraf«(vgl. ↑ "Draht") auszugehen. Die Wendung meinte dann ursprünglich, dass jemand (für Geschäftsabschlüsse, für Dienstleistungen) ständig telegrafisch zu erreichen ist.
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