Duden - Das Herkunftswörterbuch
Derbheit
derb:Das nur im Dt. erhaltene altgerm. Adjektiv (mhd. , ahd. derp, asächs. therb̵i, aengl. đeorf, aisl. Þjarfr) hatte bis ins 18. Jh. die Bedeutung »ungesäuert«, eigentlich »steif, fest, massiv« (von Erz und Gestein). Es bezeichnete das flache, feste Fladenbrot (mhd. derbez̧ brōt) im Gegensatz zum lockeren Sauerteigbrot und gehört zu der unter ↑ "starren" behandelten idg. Wortgruppe. An der Entwicklung seiner heutigen allgemeineren Bedeutung »grob, kräftig; gemein« hat ein anderes germ. Adjektiv Anteil, das in asächs. derb̵i »kräftig, böse«, aengl. dearf »kühn« und aisl. djarfr »kühn« erscheint und zur Sippe von ↑ "verderben" gehört.
In mnd. derve »ungesäuert, fest; tüchtig« waren beide Wörter lautlich zusammengefallen.
Daher wird der heutige Sinn von nhd. derb zuerst in der nordd. Sprache des 17. Jh.s greifbar und hat sich von dorther ausgebreitet. – Abl. : Derbheit (18. Jh.).
derb:Das nur im Dt. erhaltene altgerm. Adjektiv (mhd. , ahd. derp, asächs. therb̵i, aengl. đeorf, aisl. Þjarfr) hatte bis ins 18. Jh. die Bedeutung »ungesäuert«, eigentlich »steif, fest, massiv« (von Erz und Gestein). Es bezeichnete das flache, feste Fladenbrot (mhd. derbez̧ brōt) im Gegensatz zum lockeren Sauerteigbrot und gehört zu der unter ↑ "starren" behandelten idg. Wortgruppe. An der Entwicklung seiner heutigen allgemeineren Bedeutung »grob, kräftig; gemein« hat ein anderes germ. Adjektiv Anteil, das in asächs. derb̵i »kräftig, böse«, aengl. dearf »kühn« und aisl. djarfr »kühn« erscheint und zur Sippe von ↑ "verderben" gehört.
In mnd. derve »ungesäuert, fest; tüchtig« waren beide Wörter lautlich zusammengefallen.
Daher wird der heutige Sinn von nhd. derb zuerst in der nordd. Sprache des 17. Jh.s greifbar und hat sich von dorther ausgebreitet. – Abl. : Derbheit (18. Jh.).