Duden - Das Herkunftswörterbuch
Däumling
Daumen:Das altgerm. Wort mhd. dūme, ahd. dūmo, niederl. duim, engl. thumb, schwed. tumme beruht auf einer Bildung zu der idg. Verbalwurzel * tēu-, tū̆- »schwellen« und bedeutet demnach eigentlich »der Dicke, der Starke« (im Gegensatz zu den anderen Fingern). Zu dieser vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel gehören z. B. aind. túmra-ḥ »dick, kräftig«, lat. tumere »geschwollen, aufgeblasen sein«, lat. tumor »Geschwulst« (daraus entlehnt unser Fremdwort ↑ "Tumor"), lat. tumultus »Unruhe, Getöse« (↑ "Tumult") und lit. tumė̓ti »dick werden«, ferner die unter ↑ "Dolle" (eigentlich »‹dicker› Pflock«), ↑ "Dünung" (eigentlich »das Anschwellen«) und ↑ "tosen" (eigentlich »anschwellend rauschen, brausen«) behandelten Wörter sowie der erste Bestandteil des Zahlwortes ↑ "tausend" (eigentlich »vielhundert«). – Abl. : Däumling (frühnhd. deum‹er›ling bezeichnete zunächst den kleinen Daumen, dann auch einen übergezogenen Daumenschutz, bildlich einen sehr kleinen Menschen oder Kobold).
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