Duden - Das Herkunftswörterbuch
Dame
Dame:Das Wort wurde Ende des 16. Jh.s aus frz. dame »Herrin; Frau; Ehefrau« entlehnt. Während es bis ins 17. Jh., als Pendant zu ↑ "Kavalier", die fein gebildete Geliebte, die Herzensdame, die Herrin bezeichnete, wurde es ebenfalls im 17. Jh. zum festen Titel der Frau in Hof- und Adelskreisen. Erst seit dem Ende des 18. Jh.s wurde es auch in der Sprache der bürgerlichen Gesellschaft heimisch, wo es ↑ "Frau" teilweise ersetzte. Die abwertende Bedeutung »Geliebte; Konkubine« von »Dame«, wie sie noch heute in der Verkleinerungsform »Dämchen« zum Ausdruck kommt, reicht auch schon ins 17. Jh. zurück. Sie hat sich vielleicht, ähnlich wie bei ↑ "Mätresse", das in gewissem Sinne Synonym war, als Euphemismus entwickelt. Frz. dame, das in Verbindung mit dem Possessivpronomen (gleich monsieur und mademoiselle) als madame zur feststehenden Anredeform für die reife, vor allem verheiratete Frau wurde (daher unser seit dem Ende des 17. Jh.s bezeugtes Fremdwort Madam), geht wie entsprechend it. donna und span. doña auf lat. domina »‹Haus›herrin« zurück. Dies ist die weibliche Form zu lat. dominus »‹Haus›herr« (vgl. über weitere Zusammenhänge den Artikel ↑ "dominieren"). – Die Verwendung von »Dame« als Bezeichnung für ein Brettspiel bezieht sich auf den Stein, der mit einem anderen belegt wird.
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