Duden - Das Herkunftswörterbuch
Dach
Dach:Das altgerm. Wort mhd. dach, ahd. dah, niederl. dak, engl. thatch, schwed. dak gehört zu der Wortgruppe von ↑ "decken". Es ist eng verwandt z. B. mit griech. tégos »Dach, Haus« und mit der kelt. Sippe von kymr. to »Dach« und bedeutet eigentlich »das Deckende«. Das deckende, schützende Dach ist eine Urform des Hauses, wie sie z. B. noch die wandlosen Schafställe der Lüneburger Heide zeigen. So kann das Wort sinnbildlich für »Haus« stehen (»ein gastliches Dach«, ↑ "Fach"). Schon mhd. ist der übertragene Gebrauch von »Dach« für »Bedeckung, Oberstes, Schirmendes« (dazu »Obdach« ‹1↑ "ob"› und nhd. »Dachverband, -gesellschaft«) und für »Schädeldecke« scherzhaft. Hierzu gehört Dachschaden »geistiger Defekt«. – Zus. : Dachstuhl »Stützgebälk des Daches« (um 1500; vgl. ↑ "Stuhl").
• Dach
etw. unter Dach und Fach bringen
»etw. glücklich zum Abschluss bringen«
Die Wendung rührt vom Hausbau her. Wenn ein Haus unter Dach und Fach war, d. h., wenn das Fachwerk (= ↑ "Fach") und Dach fertig waren, galt der eigentliche Hausbau als beendet.
jmdm. aufs Dach steigen
»jmdn. zurechtweisen, in die Schranken weisen«
Die Wendung geht von einem alten Rechtsbrauch aus: Einem Mann, der seine Stellung als Familienoberhaupt einbüßt und unter den Pantoffel kommt, wurde früher von Nachbarn, die ihn bloßstellen wollten, das Dach abgedeckt.
eins aufs Dach bekommen/kriegen
(ugs. ) »zurechtgewiesen, getadelt werden«
Die Wendung knüpft an »Dach« im Sinne von »Schädel‹decke›« an, meint also eigentlich »einen Schlag auf den Kopf bekommen«.
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