Duden - Das Herkunftswörterbuch
Christstollen
1Christ,Christus »der Gesalbte«: Der Beiname Jesu von Nazareth (mhd. , ahd. Krist) gelangte im Zuge der arianischen Mission aus dem Got. zu uns. Daneben ist die lat. Vollform Christus gebräuchlich.
Beiden Wörtern liegt das griech. Adjektiv chrīstós »gesalbt« (zu griech. chriein »bestreichen; salben«) zugrunde, das substantiviert eine Übersetzung von hebr. mạšîaḥ »Messias« ist. – Zus. :
Christbaum, Christkind (16. Jh.), Christmette (spätmhd.), Christstolle‹n› (↑ "Stollen"). 2Christ »der Gläubige in der Nachfolge Christi«: Das Wort ist aus frühnhd. kriste, mhd. kristen, dem substantivierten mhd. Adjektiv kristen »christlich« verkürzt. Die volle Form ist in Christenheit (mhd. kristenheit) und Christentum (mhd. kristentuom) bewahrt.
Das Adjektiv christlich hingegen zeigt die gleiche Kürzung gegenüber mhd. kristenlīch. Mhd. kristen (ahd. kristāni) geht wie frz. chrétien auf lat. Christianus (woraus griech. Chrīstiānós) »christlich« zurück. Über das zugrunde liegende Adjektiv griech. chrīstós »gesalbt« s. o. unter 1Christ.
Stollen:
Das nur dt. Wort (mhd. stolle, ahd. stollo) bedeutet eigentlich »Pfosten, Stütze« und gehört wohl zu den Nominalbildungen des unter ↑ "stellen" dargestellten Verbs. Außergerm. ist z. B. griech. stē̓lē »Säule« verwandt.
Heute bezeichnet »Stollen« u. a. ein längliches (eigentlich »pfostenähnliches«) Gebäck (im 14. Jh. ostmitteld. stollen (Plural), seit dem 18. Jh. auch Stolle genannt, besonders Christstolle‹n›) und einen waagerechten Gang in Bergwerken (mhd. um 1300; vielleicht nach der Abstützung mit Pfosten). Siehe auch den Artikel ↑ "Stulle".
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