Duden - Das Herkunftswörterbuch
Burschenschafter
Bursch‹e›:An den Universitäten des Mittelalters gab es gemeinschaftliche Wohn- und Kosthäuser für Studenten, die nach französischem Vorbild zumeist auf Stiftungen beruhten. Sie hießen mlat. bursa, was ursprünglich »Ledersack, Beutel«, dann »‹gemeinsame› Kasse« bedeutete (vgl. 1↑ "Börse"). Das aus diesem Wort entlehnte mhd. burse »Beutel, Kasse« erscheint seit dem 15. Jh. als Name solcher Studentenhäuser und der darin wohnenden Gemeinschaften (danach noch nhd. Burse »Studentenheim«). Als frühnhd. Form galt »die Bursch‹e›«, das bis ins 17. Jh. in gleicher Bedeutung fortlebte, dann aber, als Plural gefasst, Anlass zu einem neuen Singular »der Bursch« gab. Dieses Wort löste als Ehrenname der Studenten ältere Bezeichnungen wie bursgesell, bursant u. Ä. ab. Auch bei Handwerkern und Soldaten gab es solche Gemeinschaften, sodass »Bursch« heute landsch. jeden jungen Mann bezeichnen kann oder auch den Handwerksgesellen als »Metzger-, Bäckerburschen« usw. Die zweisilbige Form Bursche wird außerdem allgemein für »Kerl« gebraucht.
Studentisch gilt »Bursch« heute für das vollberechtigte Mitglied einer Verbindung nach Abschluss der Fuchsenzeit. Abl. : Burschenschaft (im 18. Jh. Bezeichnung der Studentenschaft an norddeutschen Universitäten; Anfang des 19. Jh.s Name der neuen gesamtstudentischen Gemeinschaft, die die Trennung der Landsmannschaften überwinden wollte; heute Bezeichnung für bestimmte Korporationen), dazu Burschenschafter (1. Hälfte des 19. Jh.s); burschikos »burschenhaft ungezwungen, formlos; flott« (18. Jh., scherzhafte studentische Bildung mit der griech. Adverbendung -ikō̓s).
Bursch‹e›:An den Universitäten des Mittelalters gab es gemeinschaftliche Wohn- und Kosthäuser für Studenten, die nach französischem Vorbild zumeist auf Stiftungen beruhten. Sie hießen mlat. bursa, was ursprünglich »Ledersack, Beutel«, dann »‹gemeinsame› Kasse« bedeutete (vgl. 1↑ "Börse"). Das aus diesem Wort entlehnte mhd. burse »Beutel, Kasse« erscheint seit dem 15. Jh. als Name solcher Studentenhäuser und der darin wohnenden Gemeinschaften (danach noch nhd. Burse »Studentenheim«). Als frühnhd. Form galt »die Bursch‹e›«, das bis ins 17. Jh. in gleicher Bedeutung fortlebte, dann aber, als Plural gefasst, Anlass zu einem neuen Singular »der Bursch« gab. Dieses Wort löste als Ehrenname der Studenten ältere Bezeichnungen wie bursgesell, bursant u. Ä. ab. Auch bei Handwerkern und Soldaten gab es solche Gemeinschaften, sodass »Bursch« heute landsch. jeden jungen Mann bezeichnen kann oder auch den Handwerksgesellen als »Metzger-, Bäckerburschen« usw. Die zweisilbige Form Bursche wird außerdem allgemein für »Kerl« gebraucht.
Studentisch gilt »Bursch« heute für das vollberechtigte Mitglied einer Verbindung nach Abschluss der Fuchsenzeit. Abl. : Burschenschaft (im 18. Jh. Bezeichnung der Studentenschaft an norddeutschen Universitäten; Anfang des 19. Jh.s Name der neuen gesamtstudentischen Gemeinschaft, die die Trennung der Landsmannschaften überwinden wollte; heute Bezeichnung für bestimmte Korporationen), dazu Burschenschafter (1. Hälfte des 19. Jh.s); burschikos »burschenhaft ungezwungen, formlos; flott« (18. Jh., scherzhafte studentische Bildung mit der griech. Adverbendung -ikō̓s).