Duden - Das Herkunftswörterbuch
Brücke
Brücke:Die älteste Form der Brücke in germ. Zeit war der Knüppeldamm oder Bohlenweg in sumpfigem Gelände. Die Flüsse wurden in Furten oder auf Fährbooten überquert, kleinere Gewässer auch auf bohlenbelegten Stegen. So sind mhd. brücke, brucke, ahd. brucca, niederl. brug, engl. bridge, schwed. brygga nahe mit ↑ "Prügel" »Holzscheit, Knüppel« verwandt und gehören zu einer idg. Wurzel * bhrēu-, * bhrū- »Balken, Knüppel«. Zu dieser Wurzel gehört auch die nord. Sippe von schwed. bro »Brücke« und außergerm. z. B. gall. brīva »Brücke«. Kunstvolle Holzbrücken, ähnlich den heutigen Pionierbauten, waren die römischen Militärbrücken.
Auf die Bauweise deuten Wendungen wie »eine Brücke schlagen bzw. abbrechen«. Auch die steinerne Bogenbrücke brachten erst die Römer nach Deutschland. Bekannte Ortsnamen sind z. B. Brügge, Innsbruck, Zweibrücken. – Abl. : überbrücken (16. Jh.). Zus. : Brückenkopf »militärisch gesicherte Stellung vor einer Flussbrücke« (nhd. , entsprechend frz. tête de pont).
• Brücke
jmdm. eine goldene Brücke bauen
»jmdm. das Eingeständnis seiner Schuld, das Nachgeben erleichtern«
Die Wendung geht auf eine alte Kriegsregel zurück, die besagt, dass man einen abziehenden oder flüchtenden Feind nicht in Kämpfe verwickeln soll, sondern ihm – wenn nötig – sogar Brücken baut, um seine Flucht zu erleichtern. Das sekundär hinzugefügte Adjektiv »golden« unterstreicht diese Regel nur.
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