Duden - Das Herkunftswörterbuch
Bruch
1Bruch:Das Substantiv mhd. bruch, ahd. bruh ist zu dem unter ↑ "brechen" behandelten Verb gebildet und bezeichnete ursprünglich den Vorgang des Brechens, dann auch das Ergebnis und weiterhin den Ort, wo etwas gebrochen wird, beachte die Zusammensetzung Steinbruch (15. Jh.). Neben zahlreichen Zusammensetzungen wie »Deich-, Stimm-, Friedensbruch« stehen Bildungen aus zusammengesetzten Verben wie »Ab-, Aus-, Zusammenbruch«. Auf Risse im Gewebe bezieht sich »Bruch« in »Leisten-, Nabelbruch«, auf das Brechen von Knochen in »Bein-, Armbruch« usw. (nach lat. fractura). Als mathematischer Begriff ist »Bruch« Lehnübertragung nach lat. numerus fractus »gebrochene Zahl« (16. Jh.). – Abl. : brüchig (mhd. brüchic); unverbrüchlich (das Rechtswort mhd. unverbrüchelīchen, unverbruchlich gehört zu dem erst in nhd. Zeit bezeugten, heute veralteten Substantiv Verbruch ‹zu »verbrechen«, ↑ "brechen"› und bedeutet »was nicht gebrochen werden kann«).
2Bruch
»Sumpfland«: Mhd. bruoch, ahd. bruoh »Sumpfland, Moor«, niederl. broek »Moorboden, nasses Uferland«, engl. brook »Bach« sind dunklen Ursprungs. Das westgerm. Wort steckt in zahlreichen Ortsnamen, beachte z. B. Bruchsal, Brüssel, Grevenbroich.
3Bruch
↑ "Hose".
• Bruch
in die Brüche gehen
»entzweigehen, in Trümmer gehen; zunichtewerden«
Die Wendung bezog sich ursprünglich wahrscheinlich auf das Rechnen und meinte, dass eine Rechnung in die Bruchzahlen geht, also nicht glatt aufgeht. Die Bedeutungen »zunichtewerden; entzweigehen« können sich dann unter dem Einfluss von Bruch im Sinne von »Zerbrechen; Zerbrochenes« entwickelt haben.
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