Duden - Das Herkunftswörterbuch
Beruf
berufen:Die Präfixbildung (mhd. beruofen) zu dem unter ↑ "rufen" behandelten Verb bedeutete zunächst »herbei-, zusammenrufen, zu etwas rufen« (daher z. B. »jemanden in ein Amt berufen«, »eine Versammlung ‹ein›berufen«, vgl. auch »zu etwas berufen sein«). In dieser Bedeutung verwendet Luther das Wort in der Bibel, wenn vom Ruf Gottes an den Menschen die Rede ist (s. u. Beruf).
Aus der Gerichtssprache stammt die Verwendung im Sinne von »sich (zur Rechtfertigung, zum Beweis) auf jemanden oder etwas beziehen«, eigentlich »appellieren«, wofür heute »Berufung einlegen« gilt. Aus der Verwendung im Sinne von »viel über jemanden oder etwas reden« entwickelte sich wie bei »beschreien« die Bed. »zu viel über etwas reden, sodass es aus abergläubischer Vorstellung misslingt oder nicht in Erfüllung geht« – dazu stellt sich das verneinte Part. »unberufen«. – Abl. : Beruf (mhd. beruof »Leumund«; die nhd. Bedeutung hat Luther geprägt, der es in der Bibel zunächst als »Berufung« durch Gott für griech. klēsis, lat. vocatio gebrauchte, dann auch für Stand und Amt des Menschen in der Welt, die schon Meister Eckart als göttlichen Auftrag erkannt hatte. Dieser ethische Zusammenhang von Berufung und Beruf ist bis heute wirksam geblieben, wenn das Wort jetzt auch gewöhnlich nur die bloße Erwerbstätigkeit meint).
berufen:Die Präfixbildung (mhd. beruofen) zu dem unter ↑ "rufen" behandelten Verb bedeutete zunächst »herbei-, zusammenrufen, zu etwas rufen« (daher z. B. »jemanden in ein Amt berufen«, »eine Versammlung ‹ein›berufen«, vgl. auch »zu etwas berufen sein«). In dieser Bedeutung verwendet Luther das Wort in der Bibel, wenn vom Ruf Gottes an den Menschen die Rede ist (s. u. Beruf).
Aus der Gerichtssprache stammt die Verwendung im Sinne von »sich (zur Rechtfertigung, zum Beweis) auf jemanden oder etwas beziehen«, eigentlich »appellieren«, wofür heute »Berufung einlegen« gilt. Aus der Verwendung im Sinne von »viel über jemanden oder etwas reden« entwickelte sich wie bei »beschreien« die Bed. »zu viel über etwas reden, sodass es aus abergläubischer Vorstellung misslingt oder nicht in Erfüllung geht« – dazu stellt sich das verneinte Part. »unberufen«. – Abl. : Beruf (mhd. beruof »Leumund«; die nhd. Bedeutung hat Luther geprägt, der es in der Bibel zunächst als »Berufung« durch Gott für griech. klēsis, lat. vocatio gebrauchte, dann auch für Stand und Amt des Menschen in der Welt, die schon Meister Eckart als göttlichen Auftrag erkannt hatte. Dieser ethische Zusammenhang von Berufung und Beruf ist bis heute wirksam geblieben, wenn das Wort jetzt auch gewöhnlich nur die bloße Erwerbstätigkeit meint).