Duden - Das Herkunftswörterbuch
anmessen
messen:Das gemeingerm. Verb mhd. mez̧z̧en, ahd. mez̧z̧an, got. mitan, aengl. metan, schwed. mäta gehört mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen zu der unter 1↑ "Mal" dargestellten idg. Wurzel * me-‹d›- »abstecken, messen«. Das Verbaladjektiv zu diesem Verb ist ↑ "gemäß". Die Bildung Messer (mhd. mez̧z̧æ̅re, ahd. mez̧z̧ari) ist heute nur noch als zweiter Bestandteil in Zusammensetzungen gebräuchlich, beachte z. B. »Durchmesser, Windmesser«. Das adjektivisch verwendete 2. Partizip gemessen hatte zunächst die Bedeutung »genau abgemessen, knapp«. Seit dem 19. Jh. ist es im Sinne von »vorsichtig, zurückhaltend, würdevoll« gebräuchlich.
Beachte auch die Zusammensetzung anmessen »Maß nehmen; nach Maß anfertigen«, dazu angemessen »passend« (18. Jh.) und die Präfixbildung 1vermessen »ausmessen«, reflexiv »falsch messen, sich beim Messen versehen« (mhd. vermez̧z̧en, ahd. farmez̧z̧an), dazu 2vermessen »verwegen, anmaßend« (mhd. vermez̧z̧an, ahd. farmez̧z̧an; von der Bedeutung »falsch messen, das Maß seiner Kraft falsch einschätzen« ausgehend), Vermessenheit »Kühnheit, Überheblichkeit« (mhd. vermez̧z̧enheit, spätahd. fermez̧z̧enheit).
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