Duden - Das Herkunftswörterbuch
ausfallend
fallen:Das altgerm. Verb mhd. vallen, ahd. fallan, niederl. vallen, engl. to fall, schwed. falla ist verwandt mit armen. p'ul »Einsturz« und der balt. Sippe von lit. pùlti »fallen«. – Wichtige Präfixbildungen und Zusammensetzungen mit »fallen« sind: auffallen »‹unangenehm› bemerkbar machen« (18. Jh., eigentlich »auf jemanden fallen«), dazu auffallend, auffällig (19. Jh.); ausfallen (mhd. ūz̧vallen »herausfallen«, nhd. auch »wegfallen; geraten«; im 18. Jh. Fachwort der Fechter für »vorstoßen«, auch militärisch für den Vorstoß aus einer belagerten Festung, wofür jetzt »einen Ausfall machen« gesagt wird), dazu ausfallend, ausfällig werden »mit Worten unsachlich angreifen« (19. Jh.); durchfallen (die ugs. , ursprünglich studentensprachliche Bedeutung »eine Prüfung nicht bestehen« geht auf den mittelalterlichen Schwank vom »Schreiber im Korbe« zurück, bei dem ein Mädchen seinen Liebhaber zum Fenster hochzog, um ihn dann durch den schadhaften Boden fallen zu lassen; ↑ "Korb"), dazu Durchfall (im 16. Jh. für die Krankheit wie frühnhd. durchfällig werden; jetzt auch für das Durchfallen bei Prüfungen, Wahlen, im Theater usw.); einfallen (mhd. īnvallen war »einstürzen, zusammenfallen, einbrechen«, auch »sich ereignen«; von Gedanken wird zuerst mnd. invallen um 1500 gebraucht), dazu Einfall (mhd. īnval; in der Bedeutung »plötzlicher Gedanke« schon bei mhd. Mystikern); befallen (mhd. bevallen »hinfallen; fallend bedecken, über etwas ausbreiten«, ahd. bifallen »hinfallen«); gefallen (s. d.); verfallen »baufällig werden; seine Kraft verlieren; wertlos, ungültig werden; in einen Zustand geraten, übergehen« (mhd. verfallen, ahd. farfallan), dazu Verfall (17. Jh.). Abl. : Fall (mhd. val, ahd. fal; die nhd. Bedeutung »Geschehnis« ‹beachte »Krankheits-, Rechtsfall«› geht von der Vorstellung des Würfelfalls aus ‹beachte »Glücks-, Unglücksfall« und ↑ "Unfall"›, ist aber beeinflusst von gleichbed. lat. casus »Fall« und frz. cas »Fall«. Auch die grammatische Bedeutung »Beugefall« ‹17. Jh.› schließt an lat. casus an ‹↑ "Kasus"›), dazu falls »im Falle, dass« (17. Jh.; eigentlich Genitiv von »Fall«, beachte Adverbien wie »allen-, keinesfalls, bestenfalls«); Falle (mhd. valle, ahd. falla, ursprünglich ein Fanggerät mit Falltür; ugs. »Falle« »Bett« tritt mdal. und soldatensprachlich im 19. Jh. auf); fällen (mhd. vellen, ahd. fellan; vgl. niederl. vellen, engl. to fell, schwed. fälla; altgerm. Veranlassungswort zu »fallen« mit der Bedeutung »fallen machen«; nhd. besonders in »Bäume fällen«, übertragen »ein Urteil fällen«); fällig »seit längerer Zeit notwendig; zur Bezahlung anstehend« (mhd. vellec, ahd. fellīc »zum Fallen kommend; baufällig«; nhd. häufig in Zusammenbildungen wie »baufällig, fußfällig, kniefällig, augenfällig, straffällig«, beachte auch die Bildungen »beifällig«, »rückfällig« zu »beifallen« und »rückfallen«); Gefälle (mhd. gevelle »Fall, Sturz; Schlucht; guter Würfelfall, Glück«, ahd. gefelli »Einsturz« ist Kollektivbildung zu »Fall«; vom nhd. Sprachgefühl zu »fallen« gezogen, bedeutet es jetzt besonders »Abfallen einer Straße oder eines Wasserlaufs«). Zus. : Fallbeil (literarisch im 17. Jh.; Anfang des 19. Jh.s Ersatzwort für frz. guillotine); Fallreep (niederd. falreep war im 17. Jh. ein Tau, an dem der Seemann sich vom Schiffsbord ins Boot »fallen«, d. h. gleiten ließ; der Name blieb, als das Tau durch eine Leiter und später durch eine Treppe ersetzt wurde; zum Stammwort vgl. 1↑ "Reif"); Fallschirm (um 1800), dazu Fallschirmjäger (1939).
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